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Melatonin bei Lungenfibrose: Hilft das „Schlafhormon“?

Bisher gibt es kaum Möglichkeiten, um eine Lungenfibrose aufzuhalten. Studien deuten darauf hin, dass Melatonin dabei helfen könnte, die Organschädigung zu verhindern. Ein Wissenschaftsteam hat nun in einer Literaturübersicht die möglichen schützenden Effekte von Melatonin gegen Lungenfibrose und weitere Organfibrosen zusammengefasst.

Antientzündliche und antioxidative Wirkung kann Lungenfibrose entgegenwirken

In mehreren experimentellen Studien konnte Melatonin die Lungenfibrose über viele verschiedene Wirkmechanismen positiv beeinflussen. Einige Beispiele:

  • Melatonin kann das Einwandern von Entzündungszellen in Lungenzellen während der Entwicklung einer Lungenfibrose verringern.
  • Durch seine antientzündliche Wirkung konnte Melatonin in Experimenten eine Lungenfibrose hemmen, die durch eine Behandlung mit dem Wirkstoff Bleomycin entstehen kann. Bleomycin kommt zum Beispiel bei verschiedenen Krebserkrankungen zum Einsatz.
  • Durch seine antioxidativen Eigenschaften kann Melatonin unter anderem vor strahlenbedingten Lungenschäden schützen.

Bis Melatonin als Medikament gegen Lungenfibrose eingesetzt werden kann, sind jedoch klinische Studien notwendig, um die experimentellen Ergebnisse zu bestätigen.

Was ist eine Fibrose?

Bei einer Fibrose ersetzt Bindegewebe das funktionale Gewebe eines Organs. Dieser Vorgang lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Dadurch verliert das betroffene Organ nach und nach seine Funktionsfähigkeit. Ein Beispiel ist die Lungenfibrose, auch als Lungenvernarbung bezeichnet.

Was ist Melatonin?

Melatonin ist ein Hormon, das unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Daher wird es unter anderem zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt. Gleichzeitig wirkt Melatonin entzündungshemmend und antioxidativ. Dadurch könnte es Prozesse aufhalten, die zu einer Gewebevernarbung, also einer Fibrosierung, führen.

Quelle:

  • Hosseinzadeh, A. et al.: Therapeutic potential of melatonin in targeting molecular pathways of organ fibrosis. In: Pharmacol. Rep 2024, 76: 25-50