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Neues COPD-DMP: Rauchfrei ist das Ziel

Die Aktualisierung des Disease Management Programms (DMP) für COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) ist zum 1. Januar 2018 in Kraft getreten. Ärzte und Ärztinnen können ihren COPD-Patienten, die am DMP teilnehmen, jetzt auch Programme zur strukturierten Raucherentwöhnung anbieten.

Das neue Disease Management Programm (DMP) für COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) setzt ab jetzt einen noch größeren Fokus auf die Tabakentwöhnung. Denn die aktuell ausgewerteten Studien würden klar belegen, dass die Sterblichkeit und das Fortschreiten der Erkrankung COPD deutlich reduziert werden könne, wenn die Betroffenen mit dem Rauchen aufhören, so die Aussage des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).

Wirksamkeit der Programme nachgewiesen und dokumentiert

Bei den Programmen zur Raucherentwöhnung, die Ärzte und Ärztinnen nun ihren Patienten empfehlen können, handle es sich um veröffentlichte, strukturierte Programme, deren Wirksamkeit nachgewiesen und dokumentiert wurde, teilt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mit. So gehören zum Beispiel das „Rauchfrei Programm“ des IFT – Institut für Therapieforschung München, der Kurs „Nichtraucher in sechs Wochen“ der Universität Tübingen und „Mein Nichtraucherprogramm“  entwickelt vom Bundesverband der Pneumologen – zu den evaluierten Programmen. All diese Programme sind bundesweit verfügbar.

Jährlicher Lungenfunktionstest und Empfehlung zu körperlichem Training

Inhalt des neuen DMPs COPD sind auch Empfehlungen zu häufigen Begleiterkrankungen wie Osteoporose, die oftmals nicht erkannt wird. Neu aufgenommene Qualitätsziele sind außerdem

  • ein jährlicher Lungenfunktionstest
  • die Vermeidung eines übermäßigen Einsatzes von inhalativen Steroiden (Kortison) und
  • die Empfehlung zu körperlichem Training.

Einmal jährlich sollen zudem alle Medikamente, die der Patient oder die Patientin tatsächlich eingenommen hat (einschließlich der Selbstmedikation) erfasst und deren mögliche Neben- und Wechselwirkungen berücksichtigt werden. Therapieänderungen können auf diese Weise frühzeitig vorgenommen werden.  

Der Beschluss, das strukturierte Behandlungsprogramm (DMP) für Betroffene mit COPD im Hinblick auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu aktualisieren, wurde bereits 2016 vom Gemeinsamen Bundesausschuss getroffen.  Nach Nichtbeanstandung der Änderungen durch das Bundesgesundheitsministerium (BGM) hatten die Krankenkassen nun bis zum 1. Januar 2018 Zeit, ihre Verträge zum DMP-COPD an die geänderten Vorgaben anzupassen.

Quellen:

Kassenärztliche Bundesvereinigung: Im Überblick: Neuerungen und Änderungen 2018 - DMP COPD seit 1. Januar mit neuen Inhalten. Praxisnachricht 11. Januar 2018 

Gemeinsamer Bundesausschuss: DMP für Patienten mit COPD aktualisiert. Pressemitteilung vom 21. Juni 2016 

Kassenärztliche Bundesvereinigung: Tabakentwöhnung im Fokus - DMP für COPD wird 2018 aktualisiert. Praxisnachricht  4. August 2016