Zum Hauptinhalt springen

Neuer Bluttest erkennt aktive TBC-Erkrankungen

Ein neu entwickelter Test unterscheidet aktive von latenten TBC-Infektionen. Das Prinzip beruht auf dem Nachweis dreier Gene, die bei aktiver Tuberkulose eingeschaltet sind.

Für die Diagnose von Tuberkulose (TBC) gibt es mittlerweile eine Reihe von verlässlichen Nachweismethoden, darunter vor allem den IGRA-Test. Allerdings stellt dieser lediglich eine latente tuberkulöse Infektion fest. TBC als aktive Erkrankung kann dieser nicht erkennen. Bislang konnte daher bei positivem Testergebnis erst eine Röntgenuntersuchung und ggf. ergänzend eine Computertomografie Klarheit bringen.

Wissenschaftler der US-amerikanischen Stanford Universität haben sich auf die Suche nach einem verlässlichen Test begeben und in Gen-Datenbanken dafür TBC-Patienten ausgewählt. Bei einer Gruppe von über 2.500 infizierten Probanden fanden sie genetische Unterschiede zwischen latent und aktiv erkrankten Patienten in drei Genen, GBP5, DUSP3 und KLF2. Es gelang ihnen, die Ergebnisse in einer weiteren Studienpopulation zu bestätigen. Die Werte geben zwar keine absolut Diagnosesicherheit, sind aber auf jeden Fall deutlich klarer als reine Zufallsbefunde. Den Ergebnissen zufolge läge das Risiko, bei Patienten mit latenter TBC ein falsch positives Ergebnis zu bekommen, bei nur einem Prozent.

Der Test befindet sich noch ein Entwicklung, weitere Labortests sind notwendig, bis der Test in die klinische Anwendung kommen kann. Er könnte künftig aber, so die Hoffnungen der Wissenschaftler, sowohl zur Diagnose aktiver Erkrankungen als auch zur Verlaufsbeobachtung während der Behandlung zum Einsatz kommen.


Quelle:
Sweeney, T. et al.: Genome-wide expression for diagnosis of pulmonary tuberculosis: a multicohort analysis. In: The Lancet Respiratory Medicine, März 2016 Vol. 4,3: 213-224