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Mit COPD im Krankenhaus: Was bringt eine Bewegungstherapie?

Ein strukturiertes Übungsprogramm kann laut einer im European Respiratory Journal veröffentlichten Studie älteren Menschen helfen, die mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) im Krankenhaus behandelt werden. Das Programm verbessert sowohl die Leistungsfähigkeit als auch das psychische Befinden und ist zudem sicher.

Bei einer pneumologischen Rehabilitation kommen spezielle Übungsprogramme für Menschen mit Lungenkrankheiten zum Einsatz. Eine solche Behandlung kann die Bewegungsmöglichkeiten und auch die Lebensqualität von Menschen mit COPD, die wegen ihrer Krankheit im Krankenhaus behandelt werden, nachweislich erhöhen. Darauf deuten Studien hin, ihre Zahl ist jedoch noch immer begrenzt, sodass es weiterhin Diskussionen über die tatsächliche Sicherheit und Wirksamkeit der pneumologischen Rehabilitation gibt. Ziel der aktuellen Studie war es, das Wissen zu dieser Therapieoption auszubauen und die Vor- und Nachteile der Behandlung zu bewerten.

Die Forschenden untersuchten insgesamt 86 Personen, die sich aufgrund ihrer COPD im Krankenhaus befanden. 46 von ihnen nahmen an einem Übungsprogramm teil, das individuell auf sie zugeschnitten war. Die anderen 40 Personen erhielten kein Bewegungsprogramm. Im Mittel blieben die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer etwa acht Tage im Krankenhaus. Mit Hilfe von Tests und Fragebögen wurde untersucht, wie sich das Rehabilitationsprogramm auf die körperliche Leistungsfähigkeit, die gefühlte Lebensqualität und auch die psychische Verfassung der Probanden auswirkte. Hierfür wurden sie vor dem Verlassen des Krankenhauses, sowie weitere drei und zwölf Monate danach getestet beziehungsweise befragt. Auch etwaige Nebenwirkungen des Bewegungsprogramms wurden betrachtet.

Ohne Nebenwirkungen - auch bei älteren Menschen

Die Ergebnisse zeigen, dass sich sowohl die körperliche Leistungsfähigkeit als auch die Gefühlslage und die Lebensqualität der teilnehmenden Personen durch das Rehaprogramm verbesserten. Zudem zeigten sich keine Nebenwirkungen.

Nach Ansicht der Autoren unterstützen ihre Ergebnisse den Einsatz von Bewegungsprogrammen, um Menschen zu helfen, die wegen ihrer COPD im Krankenhaus behandelt werden. Die Ergebnisse treffen auch auf Personen im Alter von 87 Jahren und darüber zu. Dies verdeutliche nach Ansicht der Autoren, dass diese Art der Behandlung selbst in der stärker gefährdeten Gruppe sicher sei. Sie betonen jedoch auch, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, um die Ergebnisse zu bestätigen und um weitere Beweise für den Nutzen der pneumologischen Reha zu sammeln.

Quellen:

Martínez-Velilla, N. et al.: Tailored exercise is safe and beneficial for acutely hospitalised older adults with chronic obstructive pulmonary disease. In: European Respiratory Journal, 25. Juni 2020; DOI: 10.1183/13993003.01048-2020 

European Lung Foundation: Structured exercise can help older people hospitalised with COPD. Meldung vom 2.7.2020