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Lungenvolumenreduktion mit Wasserdampf

Ein Teil der Patienten mit schwerem Emphysem kann von einer Lungenvolumenreduktion mithilfe von heißem Wasserdampf profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt die multizentrische Studie STEP-UP unter Federführung der Thoraxklinik Heidelberg am Deutschen Zentrum für Lungenforschung nach sechsmonatiger Studiendauer.

Dank der seit den 1990er Jahren erstmals eingesetzten Lungenvolumenreduktion (LVR) lässt sich für einen Teil der Patienten mit schwerem Lungenemphysem eine Verbesserung der Lungenfunktion und der Lebensqualität erzielen. Dabei kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, darunter ein bronchoskopisches Verfahren, bei dem mit heißem Wasserdampf stark emphysematöses Gewebe entfernt wird. Der Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass weniger erkrankte Gewebebereiche erhalten werden können.

In der STEP-UP-Studie erhielten 45 von insgesamt 70 Teilnehmern im Alter zwischen 45 und 75 Jahren diese LVR-Behandlung mit heißem Wasserdampf. Eingeschlossen wurden Patienten mit einem im oberen Lungenlappen vorherrschenden Emphysem, mit einem FEV1-Wert von 20 bis 45 Prozent und einem Wert von 140 Metern im Sechs-Minuten-Gehtest.

In der Folge der LVR traten als schwerwiegende Nebenwirkungen bei elf der behandelten Patienten Exazerbationen auf. Ob das Versterben eines Patienten 84 Tage nach der LVR in Zusammenhang mit der Behandlung steht, lässt sich nicht gänzlich ausschließen. Im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe zeigte sich jedoch bei den übrigen behandelten Patienten nach sechs Monaten insgesamt eine deutliche Verbesserung der Lungenfunktion und der Lebensqualität im Vergleich zu der sonst üblichen medikamentösen Therapie.


Quelle:
Herth, F. et al.: Segmental volume reduction using thermal vapour ablation in patients with severe emphysema: 6-month results of the multicentre, parallel-group, open-label, randomised controlled STEP-UP trial. – In: The Lancet 2016, 4,385-193. Online publiziert 15.2.2016