Zum Hauptinhalt springen
Lungs preparation
Michael Haggenmueller

Pneumothorax: Diagnose

Der erste Schritt zur Pneumothorax-Diagnose ist die Befragung der Patient:innen (Anamnese). Wichtige Faktoren, die abgefragt werden, sind:

  • Art und Zeitpunkt des Auftretens von Luftnot und Schmerzen,
  • Ob der:die Patient:in raucht oder geraucht hat
  • Ob bereits eine Lungenkrankheit besteht

Bei typischen Merkmalen, wie einseitiger plötzlicher Thoraxschmerz, männliches Geschlecht und Risikoaltersgruppe muss an einen möglichen Pneumothorax gedacht werden.

Es folgt eine körperliche Untersuchung. Bei einem größeren Pneumothorax ist beim Abhören der Lunge mit dem Stethoskop über der betroffenen Brustkorbseite kein Atemgeräusch mehr hörbar.

Wissenschaftliche Beratung: 
Prof. Dr. med. Felix Herth, Thoraxklinik Heidelberg - Universitätsklinikum Heidelberg(DZL)
Prof. Dr. med. Hauke Winter, Thoraxklinik Heidelberg - Universitätsklinikum Heidelberg(DZL)

Letzte Aktualisierung: 08.02.2022

Der erste Schritt zur Pneumothorax-Diagnose ist die Befragung der Patient:innen (Anamnese). Wichtige Faktoren, die abgefragt werden, sind:

  • Art und Zeitpunkt des Auftretens von Luftnot und Schmerzen,
  • Ob der:die Patient:in raucht oder geraucht hat
  • Ob bereits eine Lungenkrankheit besteht

Bei typischen Merkmalen, wie einseitiger plötzlicher Thoraxschmerz, männliches Geschlecht und Risikoaltersgruppe muss an einen möglichen Pneumothorax gedacht werden.

Es folgt eine körperliche Untersuchung. Bei einem größeren Pneumothorax ist beim Abhören der Lunge mit dem Stethoskop über der betroffenen Brustkorbseite kein Atemgeräusch mehr hörbar.

Wissenschaftliche Beratung: 
Prof. Dr. med. Felix Herth, Thoraxklinik Heidelberg - Universitätsklinikum Heidelberg(DZL)
Prof. Dr. med. Hauke Winter, Thoraxklinik Heidelberg - Universitätsklinikum Heidelberg(DZL)

Letzte Aktualisierung: 08.02.2022

Bei einem iatrogenen Pneumothorax, beispielsweise nach CT-gesteuerter Punktion der Lunge durch die Haut oder nach einem traumatischen Pneumothorax als Folge eines Rippenbruchs oder einer Stich- oder Schussverletzung kann sich im Unterhautfettgewebe Luft ansammeln. Beim Betasten der Haut des Brustkorbs können an den betroffenen Stellen knisternde Geräusche – wie beim Öffnen eines Klettverschlusses – wahrgenommen werden (Hautemphysem).

Eine Blutgasanalyse, also die Untersuchung der Gasverteilung von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut, kann bei der Pneumothorax-Diagnose ebenfalls zum Einsatz kommen, da die Sauerstoffaufnahme häufig durch das Zusammenfallen der Lunge eingeschränkt ist.

Um andere Erkrankungen, wie beispielsweise einen Herzinfarkt oder eine Lungenembolie auszuschließen, können weiterführende Untersuchungen nötig sein.

Pneumothorax und Röntgen

Die sicherste Methode, um die Diagnose Pneumothorax zu stellen, ist das Röntgen der Lunge. Damit kann auch das Ausmaß des Pneumothorax beurteilt werden.

Die Lunge sollte im Stehen und während der Ausatmung in zwei Ebenen (von vorne und seitlich) geröntgt werden.

Im Röntgenbild findet man bei einem Pneumothorax eine charakteristische Linie (Lungengrenze), welche das zusammengefallene Lungengewebe von der mit Luft gefüllten freien Pleurahöhle trennt. Beim Spontanpneumothorax ist der Lungenflügel wegen des kleineren Lungenvolumens im Röntgenbild geschrumpft und beim Spannungspneumothorax kaum mehr erkennbar. Da bei einem Spannungspneumothorax mit jedem Atemzug weitere Luft in den Pleuraspalt eindringt, sind hier zusätzlich die angrenzenden Organe (Herz/ gesunder Lungenflügel/ Zwerchfell) zur Gegenseite hin verdrängt. Je nach Ausprägung des Lungenkollaps können die Zwischenrippenräume erweitert, das Zwerchfell in Richtung Bauchraum und der Herzschatten auf die Gegenseite verschoben sein. 

Computertomographie zur Pneumothorax-Diagnose

Bei bereits vorbestehenden Lungenerkrankungen mit Emphysem, zum Beispiel COPD, kann es schwierig sein, allein anhand des Röntgenbildes eine eindeutige Pneumothorax-Diagnose zu stellen, da auch große mit Luft gefüllte Lungenblasen (Bullae) das Erscheinungsbild eines Pneumothorax vortäuschen können. In diesem Fall ist eine Computertomographie des Brustkorbs (Thorax-CT) sinnvoll. Bei dieser Untersuchung kann das Organ in vielen Schichten mit hoher Auflösung dargestellt werden. So können auch sehr kleine krankhafte Lungengerüstveränderungen entdeckt und zwischen einem Lungenkollaps und einer großen Lungenblase unterschieden werden.

Die Unterscheidung der möglichen Pneumothorax-Formen ist mittels Computertomographie in vielen Fällen zweifelsfrei möglich.

Quellen

Letzte Aktualisierung: 07.02.2022