Keuchhusten (Pertussis) ist eine hoch ansteckende und vor allem langwierige Infektionskrankheit, meist ausgelöst durch Bordetella pertussis-Bakterien. Vor allem für sehr kleine Kinder kann Keuchhusten lebensbedrohlich sein, da ihre Atemwege schnell zu schwellen.
Keuchhusten kann ganzjährig vorkommen, besonders häufig sind Pertussis-Erkrankungen aber im Herbst und Winter. Den besten Schutz bietet die Keuchhusten-Impfung.
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In Deutschland sind die meisten Menschen gegen Keuchhusten geimpft.
Ist man nicht geimpft verläuft Pertussis typischerweise in drei Stadien, diese können sich über mehrere Wochen bis sogar Monate ziehen:
Bei Erwachsenen und Jugendlichen sowie geimpften Kindern kann Keuchhusten häufig aber auch untypisch verlaufen, dann meist als langanhaltender Husten. Dies macht besonders die Keuchhusten-Diagnose schwierig und kann auch dazu führen, dass die Krankheit unbemerkt weitergegeben wird.
Ist Keuchhusten meldepflichtig?
Ja, Keuchhusten ist meldepflichtig. Eine Pertussis-Erkrankung muss also zwingend dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden um Maßnahmen gegen eine Weiterverbreitung ergreifen zu können.
Ist die Lunge durch die Bordetella pertussis-Infektion geschwächt, ist sie anfällig für andere Bakterien und Viren. Keuchhusten und dadurch begünstigte zusätzliche virale und bakterielle Infektionen können daher auch zu weiteren Komplikationen führen. Hierzu gehören:
Die Ansteckungsgefahr für Keuchhusten liegt bei über 80 Prozent. Besonders ansteckend ist man in der Anfangsphase, noch bevor der typische Husten anfängt. Nach einer überstandenen Erkrankung kann man sich grundsätzlich erneut anstecken.
Erwachsenen sind nach einer Keuchhusten-Erkankung circa 7 bis 20 Jahre vor erneuter Ansteckung geschützt, nach einer Keuchhusten-Impfung etwa 3,5 bis 12 Jahre. Kinder entwickeln nach einer Keuchhusten-Erkrankung kein ausreichenden Immunschutz und sollten daher trotz Erkrankung geimpft werden.
Kurz erklärt:
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und dem ersten Auftreten der Keuchhusten-Symptome beträgt meist neun bis zehn Tage, manchmal aber auch bis zu drei Wochen.
Keuchhusten ist hoch ansteckend. Die Erreger - Bordetella pertussis - werden per Tröpfcheninfektion weitergegeben. Man infiziert sich also besonders bei engem Kontakt mit erkrankten Personen durch Husten, Niesen oder Sprechen.
Die Inkubationszeit von Keuchhusten – also die Zeit zwischen Ansteckung und dem ersten Auftreten der Keuchhusten-Symptome – beträgt etwa neun bis zehn Tage.
Gegen Ende der Inkubationszeit wird man selbst für andere ansteckend. Gerade in den ersten beiden Krankheitswochen ist die Ansteckungsfähigkeit besonders hoch. Eine Therapie mit Antibiotika kann die Ansteckungsfähigkeit verkürzen.
Bordetella pertussis-Bakterien sind die häufigsten Keuchhusten-Erreger. In seltenen Fällen können auch andere Bakterien beispielsweise Bordetella parapertussis die Ursache sein.
Die Übertragung von Keuchhusten erfolgt durch Tröpfcheninfektion.
Auch Menschen mit Impfung können die Pertussis-Erreger übertragen. Die Bordetella pertussis-Bakterien setzen sich in den Schleimhäuten der oberen Atemwege, in der Luftröhre und den Bronchien fest, vermehren sich und bilden bestimmte Giftstoffe. Diese schädigen die Schleimhäute und die Flimmerhärchen. Außerdem lösen sie entzündliche Prozesse aus. Resultat sind die typischen Keuchhusten-Symptome.
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Quellen
Letzte Aktualisierung: 25.03.2022
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