Lange fehlten belastbare Daten zur Verbreitung von Bronchiektasen in Deutschland. Eine Analyse der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) aus deutschen Krankenkassendaten zeigt, dass 2013 etwa 6,7 Personen pro 10.000 Versicherten an Bronchiektasen erkrankt waren. Damit zählen die krankhaften Aussackungen der Bronchien nicht zu den seltenen Erkrankungen.
Durch bessere Diagnose-Methoden werden Bronchiektasen inzwischen immer einfacher und in früheren Stadien entdeckt. Dadurch hat es den Anschein, als steige die Häufigkeit (Prävalenz) der Erkrankung an. Möglich – aber noch zu klären – ist auch, dass der Anstieg der Erkrankungszahlen auf die immer älter werdende Bevölkerung und die steigenden Zahlen an chronischen Lungenerkrankungen zurückzuführen ist.
Je nach Ursache treten die Bronchiektasen unterschiedlich häufig und in verschiedenen Altersgruppen auf.
Eine weitere Untersuchung der Medizinischen Hochschule Hannover hat die bundesweite Krankenhausstatistik nach Einweisungen mit der Diagnose "Bronchiektasen" durchforstet. Von insgesamt über 125 Millionen Krankenhauseinweisungen zwischen 2005 und 2011, erfolgten demnach 61.800 Einweisungen mit Bronchiektasen. Dies entspricht jährlich etwa 9 Einweisungen auf 100.000 Einwohner:innen. Die meisten Fälle traten bei Patient:innen im Alter zwischen 75 und 84 Jahren auf. Bei knapp 40 Prozent der Einweisungen lag den Bronchiektasen eine primäre COPD zugrunde.
Dr. Felix C. Ringshausen, Medizinische Hochschule Hannover; Dr. Jessica Rademacher, Medizinische Hochschule Hannover; Dr. Isabell Pink, Medizinische Hochschule Hannover
Letzte Aktualisierung: 04.02.2019
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