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Lungenkrebs: Ursachen und Risikofaktoren

Was genau die Lungenkrebs-Ursachen waren, lässt sich im Nachhinein oft nicht genau feststellen. Forscher:innen haben aber inzwischen verschiedene Risikofaktoren ausgemacht, die das durchschnittliche Lungenkrebsrisiko erhöhen können. Einige kann man aktiv vermeiden, hierzu gehört zum Beispiel das Rauchen.

Was genau die Lungenkrebs-Ursachen waren, lässt sich im Nachhinein oft nicht genau feststellen. Forscher:innen haben aber inzwischen verschiedene Risikofaktoren ausgemacht, die das durchschnittliche Lungenkrebsrisiko erhöhen können. Einige kann man aktiv vermeiden, hierzu gehört zum Beispiel das Rauchen.

Video: Welche Ursachen und Risikofaktoren für Lungenkrebs sind bekannt?

Interview mit Prof. Martin Reck

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Veränderungen der Erbinformation

Generell geht man derzeit davon aus, dass sich die Erbinformation einer Zelle verändert, bevor sie sich in eine Krebszelle verwandelt. Solche Veränderungen können rein zufällig geschehen oder aber auch durch Risikofaktoren ausgelöst werden. 

Schadstoffe spielen bei der Lungenkrebs-Entstehung statistisch eine große Rolle. Rauchen gilt als der wichtigste Risikofaktor. Es gibt jedoch weitere Kanzerogene, die zu einem Lungenkarzinom führen können.

Rauchen und Passivrauchen

Rauchen ist der wichtigste Lungenkrebs-Risikofaktor. Bei etwa neun von zehn Männern mit Bronchialkarzinom war Rauchen vermutlich die Lungenkrebs-Ursache. Bei Frauen sind es mehr als die Hälfte (sechs von zehn). 

Auch für Nichtraucher:innen kann Tabakrauch ein wichtiger Risikofaktor sein - wenn man zum Beispiel mit einer Raucherin oder einem Raucher zusammenlebt oder in einer Raucherkneipe arbeitet, erhöht sich das eigene Risiko an Lungenkrebs zu erkranken.

Expert:innen gehen inzwischen davon aus, dass die Dauer des Rauchens das Lungenkrebs-Risiko am stärksten beeinflusst. Aber auch mit der Menge der Zigaretten, die man raucht, steigt das Risiko.

Zusammenfasend lässt sich zum Thema Rauchen und Lungenkrebs sagen: Das Lungenkrebsrisiko steigt

  • je früher man mit dem Rauchen anfängt
  • je länger man raucht
  • je mehr Zigaretten (oder Zigarren oder Pfeifentabak) man raucht
  • je mehr man passiv mitraucht.

Lohnt es sich mit dem Rauchen aufzuhören?

Inzwischen weiß man: Weder das Umsteigen auf vermeintlich „leichte“ Zigaretten noch weniger Zigaretten pro Tag zu rauchen, reduziert das Lungenkrebsrisiko verlässlich. Das einzige, was einen wirksamen Effekt hat und auf Dauer das Risiko wieder senkt ist der Rauchstopp

Sobald man keine krebserregenden Inhaltsstoffe mehr inhaliert, erhöht sich das Risiko nicht noch mehr. Und je länger man nicht mehr raucht, desto weiter sinkt sogar das persönliche Risiko an Lungenkrebs zu erkranken.

Ernährung

Wie groß der Einfluss der Ernährung auf die Entstehung von Lungenkrebs ist, konnte bislang nicht abschließend geklärt werden. Eine gesunde Ernährung scheint aber einen schützenden Effekt zu haben. Vor allem der ausreichende Verzehr von Obst und Gemüse kann laut Studienergebnissen vor Lungenkrebs schützen.

Dieser Schutz lässt sich allerdings nicht durch die Einnahme von Vitamintabletten oder anderen Nahrungsergänzungsmittel ersetzen. Bei einigen Studien ergab sich sogar der umgekehrte Effekt: Das Erkrankungsrisiko kann bei Einnahme von bestimmten Vitaminen wie ß-Carotin, B6 oder B12 steigen.

Lesen Sie mehr dazu beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums:

Bewegung

Auch mit Bewegung kann man das Lungenkrebsrisiko senken. Studien weisen darauf hin, dass es dabei einen dosisabhängigen Effekt gibt: Je häufiger und intensiver man sich bewegt oder Sport treibt, desto mehr reduziert man sein persönliches Risiko für Krebs allgemein. Zur Vorbeugung von Krebs empfehlen Expert:innen:

  • mindestens 150 Minuten leichtes Training
  • oder 75 Minuten intensives Training pro Woche 

Auch Raucher:innen profitieren von regelmäßiger Bewegung. Zwar kann Sport den negativen Effekt von Zigaretten nicht aufheben, aber das Lungenkrebsrisiko von Raucher:innen, die sich nicht bewegen ist größer als das Risiko, wenn man sich regelmäßig bewegt.

Umwelt

Umwelteinflüsse können das Lungenkrebsrisiko ebenfalls erhöhen. 

Radon

Das radioaktive Edelgas Radon ist zum Beispiel für einen - wenn auch kleineren - Teil der Lungenkrebserkrankungen in Deutschland verantwortlich. Expert:innen gehen davon aus, dass bei etwa 5 von 100 Menschen mit Lungenkarzinom Radon in der Luft die Lungenkrebs-Ursache ist.

Radon kommt natürlicherweise in Gegenden mit hohem Uran- oder Thoriumgehalt im Boden vor. In Deutschland sind das beispielsweise das Erzgebirge, das Fichtelgebirge, der Thüringer Wald, der Schwarzwald oder der Bayerische Wald. Dringt Radon aus dem Boden kann es in schlecht isolierte Wohnhäuser gelangen und sich dort in der Raumluft anreichern, vor allem in Kellern und Souterrains.

Beim Zerfall von Radon entsteht sogenannte α-Strahlung, die in der Lunge direkt auf das Gewebe wirken und so zu Krebs führen kann. Je höher der Radongehalt, desto höher das Lungenkrebsrisiko. Durch bautechnische Maßnahmen, die den Radongehalt in der Luft verringern und häufiges intensives Lüften kann man das Risiko für Lungenkrebs durch Radon senken. 

Feinstaub und Abgase

Auch eine sehr hohe Schadstoffbelastung der Außenluft kann das Lungenkrebsrisiko leicht erhöhen. Von Bedeutung sind hier insbesondere Feinstaub – wie er zum Beispiel beim Reifenabrieb auf Straßen entsteht, sowie Dieselruß aus Verbrennungsprozessen im Haushalt, in der Industrie oder auch im Straßenverkehr.

Weitere Informationen zum Thema Umweltgifte und Krebs sowie Links und Adressen bietet der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Arbeitsplatz

Am Arbeitsplatz können insbesondere Schadstoffe, die als Stäube oder Dämpfe eingeatmet werden, das Lungenkrebsrisiko erhöhen. Unter diese krebserregenden Schadstoffe fallen unter anderen Asbest, Arsen, Cadmium, Chromate, Nickel, Siliziumdioxid und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).

Auch durch ionisierende Strahlung kann das Risiko für Lungenkrebs erhöht sein. Ein Beispiel ist die Radonbelastung im Bergbau, ein anderes die Belastung durch Höhenstrahlung bei Flugpersonal.

Die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen zum Schutz am Arbeitsplatz sind in Deutschland daher dementsprechend streng. Arbeitgeber:innen müssen sicherstellen, dass Grenzwerte und weiterer Schutzmaßnahmen eingehalten werden.

Trotz allem ist es möglich, dass man Lungenkrebs durch Risikofaktoren am Arbeitsplatz bekommt. Wer den Verdacht hat, durch das berufliche Umfeld Krebs bekommen zu haben, sollte sich an eine Ärztin oder einen Arzt wenden. Weitere Ansprechpartner sind die entsprechende Berufsgenossenschaft oder die Unfallkasse.

Weitere Informationen bietet der Krebsinformationsdienst hier:

Weitere Risikofaktoren, die diskutiert werden

In Medizin und Wissenschaft werden weitere Faktoren diskutiert, die eventuell das Lungenkrebsrisiko erhöhen können. Noch sind hier die genauen Zusammenhänge aber nicht klar und endgültig geklärt.

Viren

In einigen Untersuchungen wurden bei Lungenkrebspatient:innen bestimmte Viren gefunden, darunter zum Beispiel das Humane Papillomavirus (HPV), das daraufhin als mögliche Lungenkrebs-Ursache diskutiert wurde. Auch Menschen mit einer HIV-Infektion haben häufiger Lungenkrebs.

Ob die Viren selbst das Risiko für Bronchialkarzinome erhöhen, ob es einen anderen Zusammenhang gibt, oder ob die Viren und die Lungenkrebserkrankung gar nicht ursächlich zusammenhängen, ist bislang allerdings noch nicht abschließend geklärt. 

Vererbung

Vererbbare Faktoren scheinen laut einigen Studien bei der Entstehung von Lungenkrebs eine gewisse Rolle zu spielen. Wie bedeutsam sie sind, wie die Zusammenhänge aussehen und bei welchen Patient:innen sie tatsächlich an der Lungenkrebs-Entstehung beteiligt sind, ist jedoch noch nicht geklärt.

Eine Diagnosemethode, mit der man gezielt nach einem vererbten Risiko für Lungenkrebs suchen könnte, gibt es bisher nicht.

Mehr Informationen zu Lungenkrebs und Risikofaktoren finden Sie beim Krebsinformationsdienst.

Videos zum Welt-Lungenkrebstag 2025

mit Prof. Dr. Amanda Tufman

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Transkript: Lungenkrebs: Wie moderne Medizin Leben verändert

Es hat sich beim Thema Lungenkarzinom, beim Lungenkrebs, in den letzten Jahren viel getan. Wir haben neue gezielte Therapieoptionen. Es ist nicht immer eine Chemotherapie notwendig. Manchmal ist eine Tablettentherapie möglich oder eine Immuntherapie möglich. Die Operation ist oft eine andere mit anderen Techniken als in den letzten Jahrzehnten. Auch die Strahlentherapie verbessert sich stetig und kann mit anderen Therapien kombiniert werden. Und um mit allen diesen Optionen das Beste zusammenzusuchen und aus allen diesen Optionen wirklich das Beste für Sie oder für Ihren Angehörigen zusammenzusuchen, brauchen Sie Experten an Ihrer Seite. Sie brauchen eines der vielen Lungentumorzentren, die es inzwischen in Bayern und in Deutschland gibt. Da haben die allermeisten eine gute Webseite mit Telefonnummern, wo Sie anrufen können und auch im Rahmen der Zweitmeinung sich beraten lassen.

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Transkript: Lungenkrebs-Risikofaktoren: Nicht nur Rauchen!

Wenn wir über das Lungenkarzinom, über Lungenkrebs sprechen, reden wir von um die 60.000 neuen Diagnosen in Deutschland pro Jahr. Mindestens 10 Prozent, wenn nicht 20 Prozent von ihnen haben aber niemals geraucht. Es bleibt natürlich der Fall, dass das Lungenkarzinom bei Rauchern häufiger auftritt. Aber wir wissen, dass andere Faktoren ebenso eine Rolle spielen, dass Umweltverschmutzung, dass Genetik, dass Strahlenbelastung, dass Dieselabgase, dass alle diese Faktoren zusammenkommen und auch wahrscheinlich Faktoren, die wir noch nicht ganz verstehen und auch ein Lungenkarzinom beim Nie-Raucher oder bei der Nie-Raucherin verursachen können.

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Transkript: Diagnose Lungenkrebs: Individuell die richtige Therapie finden

Wenn Sie oder wenn jemand in Ihrem Umkreis, in Ihrer Familie von Lungenkrebs betroffen ist, dann gibt es wichtige Fragen, die Sie im Arztgespräch stellen müssen. Sie müssen vor allem wissen, welche Art von Lungenkrebs das ist. Es gibt unterschiedliche Arten von Lungenkrebszellen. Die kann man unter dem Mikroskop auseinanderhalten: Das kleinzellige Lungenkarzinom, das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom. In der Gruppe der nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome auch sehr unterschiedliche Unterarten: Adenokarzinom, Plattenepithelkarzinom, großzelliges Lungenkarzinom. Alle diese Lungenkrebsarten werden unterschiedlich behandelt, auch in Abhängigkeit von ihren molekularen Eigenschaften. Das heißt, es ist ebenfalls wichtig zu wissen, welche bestimmten Eiweiße auf der Oberfläche der Tumorzellen vorhanden sind und welche Mutationen und genetische Veränderungen die Tumorzellen mit sich tragen. Anhand dieser Informationen wird zusammen mit dem Tumorstadium ein Plan geschmiedet. Die Medikamente, die neu dazugekommen sind in den letzten Jahren, sind ein großer Teil von diesem Plan geworden, unabhängig davon zum Teil, ob der Tumor sich im frühen Stadium oder im späten Stadium befindet. In frühen Stadium ist es nicht mehr immer der Fall, dass man nur operiert oder nur bestrahlt. Oft wird mit Medikamenten zusammengearbeitet, ob Immuntherapien oder gezielte Therapien. Sie hören schon heraus, es ist sehr komplex geworden. Der Vorteil ist, dass es auch möglich geworden ist, jahrelang mit einem Lungenkrebs auch im späten Stadium zu leben. Und deswegen ist es wichtig in der Situation, die Befunde genau zusammenzutragen, mit einem Zentrum Kontakt aufzunehmen und zu schauen, dass wirklich bis ins kleinste Detail man alles über diesen Tumor bei diesem Menschen weiß, was man wissen muss, um den Tumor richtig zu behandeln.

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Transkript: Lungenkrebs früher erkennen: Neue Hoffnung durch Screening

Es ist im kommenden Jahr geplant - und da sind die Vorbereitungen schon auf Hochtouren - Lungenkrebs als Früherkennungsuntersuchung, also eine Lungenkrebs-Früherkennungsuntersuchung mittels Computertomographie anzubieten. Da wird es bei Rauchern über 50 Jahren eine jährliche CT-Untersuchung geben mit dem Ziel, dass man Lungenkrebs nicht mehr nur oder hauptsächlich im späten Stadium entdeckt, sondern gehäuft auch im frühen Stadium, wo die Operation zusammen mit Medikamenten die Erkrankung häufig heilen kann.

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Wissenschaftliche Beratung und Quellen

Der Text "Lungenkrebs" wurde dem Lungeninformationsdienst freundlicherweise von seinem Kooperationspartner, dem Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zur Verfügung gestellt und in der vorliegenden Version in Teilen gekürzt.

Eigentümer und Urheber ist der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums. Jegliche Verwendung dieses Textbeitrags – auch in Auszügen – bedarf der ausdrücklichen Anfrage beim Urheber. Nähere Informationen dazu finden sich beim Krebsinformationsdienst.

Den ausführlichen Originaltext des Krebsinformationsdienstes inklusive der genutzten Quellen finden Sie hier.

Letzte Aktualisierung: 05.08.2021

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