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Lungs preparation
Michael Haggenmueller

Lungenhochdruck: Verbreitung

Mediziner gehen davon aus, dass die pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) weitaus häufiger vorkommt, als man bisher angenommen hat. Unter Einbeziehung aller Varianten der pulmonalen Hypertonie (PH, Lungenhochdruck) ist Schätzungen zufolge etwa ein Prozent aller Menschen weltweit von Lungenhochdruck betroffen. Die zahlenmäßig größte Gruppe bilden vermutlich die Betroffenen, die an einer strukturellen oder funktionellen Erkrankung des linken Herzens leiden. 

Wissenschaftliche Beratung: 
Prof. Dr. Ralph Schermuly, Gießen
PD Dr. med. Hanno Leuchte, München

Mediziner gehen davon aus, dass die pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) weitaus häufiger vorkommt, als man bisher angenommen hat. Unter Einbeziehung aller Varianten der pulmonalen Hypertonie (PH, Lungenhochdruck) ist Schätzungen zufolge etwa ein Prozent aller Menschen weltweit von Lungenhochdruck betroffen. Die zahlenmäßig größte Gruppe bilden vermutlich die Betroffenen, die an einer strukturellen oder funktionellen Erkrankung des linken Herzens leiden. 

Wissenschaftliche Beratung: 
Prof. Dr. Ralph Schermuly, Gießen
PD Dr. med. Hanno Leuchte, München

Video: Wie häufig kommt Lungenhochdruck vor?

Interview mit Prof. H. Ardeschir Ghofrani

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Die isolierte pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH) ohne primäre Vorerkrankung ist vergleichsweise selten: Experten gehen von etwa 15 Fällen pro einer Million Einwohner und einer jährlichen Neuerkrankungsrate von ein bis drei Fällen unter einer Million Einwohnern aus. Damit wird sie zu den sogenannten „orphan diseases“ (Seltene Krankheiten) gezählt, das sind Krankheiten mit einer Häufigkeit von weniger als fünf Betroffenen pro 10.000 Einwohner. Bis zum 40. Lebensjahr erkranken häufiger Frauen an Lungenhochdruck, danach mehr Männer.

Pulmonale Hypertonie: Zusammenhänge mit anderen Krankheitsbildern

Häufig entwickelt sich ein Lungenhochdruck auch im Rahmen von rheumatischen Erkrankungen. Während er bei circa zehn Prozent der Patienten mit einem systemischen Lupus erythematodes (SLE) und bei circa fünf Prozent der Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) gefunden wird, entwickeln etwa 14 bis 18 Prozent der Patienten mit Sklerodermie (systemischer Sklerose) eine pulmonale arterielle Hypertonie, die für die Prognose des Krankheitsverlaufs eher ungünstig ist. 

Bei erwachsenen Patienten mit angeborenem Herzfehler wird eine PH-Häufigkeit von vier bis zehn Prozent beobachtet, wobei dies je nach Lage, Komplexität und bisheriger Behandlung des Herzfehlers stark variiert.

Bei Personen mit strukturellen Lebererkrankungen und Leberzirrhose entsteht in zwei bis zehn Prozent der Fälle eine pulmonale Hypertonie. Bei HIV-Infektionen wird Lungenhochdruck mit einer 600-fach erhöhten Anzahl von Neuerkrankungen beobachtet.

In der Gruppe der Patienten mit einer chronischen hämolytischen Anämie (Abbau bzw. Zerfall der roten Blutkörperchen) wird bei circa 30 Prozent der Patienten mit Sichelzellanämie und 60 Prozent der Patienten mit Thalassaemia intermedia die Ausbildung einer PH als Komplikation beschrieben, die für die Prognose der Erkrankung von Bedeutung ist.

Als weltweit eine der häufigsten Formen von Lungenhochdruckgilt die pulmonale Hypertonie aufgrund einer chronischen Schistosomiasis. Genaue epidemiologischen Angaben gibt es hierzu jedoch nicht. Dieses Leiden, oft auch als Bilharziose bezeichnet, ist eine Wurmkrankheit, die in warmen Gewässern durch Schnecken als Zwischenwirt verbreitet wird und unter anderem zu einer Leberzirrhose und Milzvergrößerung führen kann.

Quellen

Letzte Aktualisierung: 12.06.2018