Ein Lungenemphysem ist bis heute nicht heilbar und die allmähliche Zerstörung der Lungenbläschen kann bislang auch nicht rückgängig gemacht werden. Im Fokus der Lungenemphysem-Forschung steht daher insbesondere die Frage nach den genauen Krankheits- und Entstehungsmechanismen. Denn nur, wenn man weiß, welche Prozesse und Faktoren ein Lungenemphysem begünstigen, ist es möglich gezielte therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Untersucht werden zum Beispiel genetische Faktoren, der Einfluss verschiedener Umwelteinflüsse oder auch entzündliche Prozesse in der Lunge, die die Entstehung eines Lungenemphysems fördern könnten.
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Auch neue oder verbesserte Behandlungsansätze und Diagnosemethoden sind Gegenstand aktueller Forschung. Im Bereich Therapie wunden in den letzten Jahren besonders verschiedene Verfahren zur Lungenvolumenreduktion (LVR) untersucht. Zudem testen Forschende immer wieder mögliche neue Wirkstoffe zur Behandlung des Lungenemphysems. Dies hat bislang jedoch leider nicht zur Entwicklung neuer Medikamente geführt, die die Zerstörung der Lungenbläschen ursächlich behandeln.
Neue und verbesserte Diagnosemethoden sollen helfen das Lungenemphysem noch schneller und genauer zu erkennen.
Ein weiterer wichtiger Forschungsschwerpunkt zum Lungenemphysem ist auch die Regeneration und Reparatur von Lungengewebe.
Studienergebnisse deuten drauf hin, dass es prinzipiell möglich ist Gewebe in den Atemwegen zu erneuern. So sind inzwischen zum Beispiel bestimmte Stoffe bekannt, die das Lungenbläschenwachstum positiv beeinflussen. In der klinischen Praxis sind die Ergebnisse bisher jedoch noch nicht angelangt.
Ein Lungenemphysem kann auch durch einen Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AAT-Mangel) entstehen, der durch einen genetischen Defekt im AAT-Gen hervorgerufen wird. Fehlt AAT in der Lunge kommt es zu überschießenden Abwehrreaktionen, wodurch die Lungenbläschen zerstört werden.
Mit verschiedenen Ansätzen, wie zum Beispiel einer Gentherapie oder induzierten pluripotenten Stammzellen (IPS-Zellen) versuchen Forschende das krankhaft veränderte Gen durch eine funktionale Genvariante zu ersetzen, um letztendlich die Produktion des AAT-Proteins zu reaktivieren.
Bisher beziehen sich alle Forschungen hierzu jedoch auf Untersuchungen am Tiermodell. Inwieweit sich die Methoden langfristig auch zur Anwendung beim Menschen eignen, müssen weitere Studien zeigen.
Lesen Sie hierzu auch unsere FAQ „Gibt es eine Stammzelltherapie zur Behandlung von Lungenkrankheiten?“
Wissenschaftliche Beratung:
PD Dr. med. Henrik Watz, LungenClinic Grosshansdorf
Quellen:
Letzte Aktualisierung: 04.11.2019
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