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Rauchen: Wie gelingt der Ausstieg?

Eine Studie der Stiftung Gesundheitswissen zeigt: 40 Prozent der Raucherinnen und Raucher wollen aufhören. Doch an wen wenden sie sich in diesem Fall, wem vertrauen sie und warum wäre ein Ausbau von Präventionsprogrammen speziell für Frauen sinnvoll? Auf diese Fragen geht der aktuelle trendmonitor der Stiftung Gesundheitswissen ein.

Die repräsentativen Daten der HINTS-Studie (Health Information National Trends Survey Germany) zeigen, dass knapp die Hälfte der Befragten (48,9 Prozent) in ihrem Leben schon mindestens 100 Zigaretten geraucht haben. Der Definition nach zählen sie damit nicht zu den Gelegenheitsrauchern, die nur in Ausnahmesituationen rauchen. 20,8 Prozent aller Befragten gaben sogar an, derzeit täglich zu rauchen. Die Studie zeigt aber auch: Fast vier von zehn Raucherinnen und Raucher beabsichtigen in den nächsten sechs Monaten aufzuhören. Die Stiftung Gesundheitswissen beschäftigt sich daher in ihrem aktuellen trendmonitor unter anderem auch mit dem Präventionsthema Rauchstopp.

Nach dem Bericht ist der Anteil der Raucherinnen mit ernsthaften Absichten für einen Rauchstopp mit 35 Prozent geringer als bei den Männern (41 Prozent). Offenbar werden Frauen durch bestehende Angebote zur Unterstützung des Ausstiegs schlechter erreicht, heißt es im trendmonitor. Ein Grund hierfür könne die unterschiedliche Motivation für den Tabakkonsum sein. Bei Frauen spiele beispielsweise der Punkt Gewichtsregulation eine große Rolle. Hier biete sich die Chance Präventionsmaßnahmen stärker an den Bedürfnissen von Frauen auszurichten, so die Stiftung Gesundheitswissen. Präventionsangebote und Maßnahmen zum Rauchstopp könnten besser zugeschnitten werden, wenn Motivationsgründe und Informationskanäle mit einbezogen würden.

Großes Vertrauen in Ärztinnen und Ärzte

Um die Angebote anzupassen und auszubauen sei es zudem wichtig zu wissen, wo sich die Zielgruppen über Gesundheitsthemen informieren und in welche Quellen sie das meiste Vertrauen legen. Nach den aktuellen Ergebnissen, hängt die Wahl der Informationsquelle unter anderem auch von der Absicht ab, mit dem Rauchen aufzuhören. So gaben Befragte, die einen Rauchstopp in Erwägung ziehen eher an, Informationen von staatlichen Gesundheitsbehörden zu vertrauen, als Befragte ohne Ausstiegsabsicht. Auch in Informationen durch Familie oder Freunde haben die Ausstiegswilligen mehr Vertrauen. Bei Fragen zur Gesundheit wendeten sich beide Gruppen allerdings am ehesten an Ärztinnen und Ärzte. Hier herrschte auch das stärkste Vertrauen in die Informationen und der Wille für einen Rauchstopp hatte keinen Einfluss.

Zu wissen, dass bestimmte Informationsquellen mehr Vertrauen erhalten als andere, könnte bei der Beratung zur Tabakentwöhnung und bei Präventionsangeboten genutzt werden, so die Schlussfolgerung des Berichts. Denn es sei davon auszugehen, dass Gesundheitsinformationen, die auf diesem Wege weitergegeben werden, bei den Ausstiegswilligen eher Anklang finden.

Quellen:

Stiftung Gesundheitswissen: trendmonitor: Vom Raucher zum Nichtraucher - Was kann zum Rauchstopp motivieren? Ausgabe 02, Oktober 2020

Stiftung Gesundheitswissen: Rauchstopp! – Aber wie? Neue Daten aus HINTS Germany zum Thema Rauchen im trendmonitor. Pressemitteilung vom 8.10.2020