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Mit Hochdruck in Bewegung bleiben

Auch für Patienten mit schwerem Lungenhochdruck kann Sport eine sinnvolle Therapiemaßnahme sein. Körperliche Bewegung zeigte bei den Probanden einer neuen Studie durchgängig positive Effekte.

 

Trotz Lungenhochdruck Sport zu treiben ist nicht nur möglich, sondern kann sogar äußerst sinnvoll sein. 58 Probanden mit schwerer pulmonaler Hypertonie (PH), die sich während eines dreiwöchigen Klinikaufenthaltes einem Sportprogramm unterzogen und dieses daheim weiter führten, profitierten deutlich von der körperlichen Aktivität.

Eine Gruppe von deutschen und österreichischen Wissenschaftlern begleitete den Gesundheitszustand der Patienten im Schnitt zwei Jahre lang. Nicht nur physiologische Werte wie Herzfrequenz und maximale Sauerstoffaufnahme verbesserten sich, auch die Lebensqualität nahm durch das Training zu. Insgesamt wurden die Patienten körperlich deutlich fitter und belastbarer. Bei einem der Probanden verbesserten sich die  Werte so sehr, dass dieser von der Warteliste für eine Lungentransplantation gestrichen wurde.

Bedenken, dass Sport für Lungenhochdruckpatienten gefährlich sein könnte, bestätigten sich nicht. Keiner der Studienteilnehmer bekam durch die Behandlung gesundheitliche Probleme. Im Gegenteil: Die Patienten lernten die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Belastbarkeit besser kennen und liefen weniger Gefahr, sich selbst zu überschätzen. Ein Sportprogramm unter ärztlicher Aufsicht scheint also durchaus empfehlenswert. Nun sind weitere Studien mit Kontrollgruppen sinnvoll, die besonders den Langezeiteffekt eines solchen Trainings untersuchen sollen.

Quelle:
Grünig, E. et al.  : Effect of Exercise and Respiratory Training on Clinical Progression and Survival in Patients with Severe Chronic Pulmonary Hypertension; Respiration 2011; 81:394–401