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Vielfalt an Mikroorganismen auf dem Bauernhof schützt Kinder vor Asthma

Kinder, die auf einem Bauernhof aufgewachsen sind, erkranken seltener an Allergien und Asthma als ihre Vergleichsgruppe.

Der Grund für diese seit einigen Jahren bekannte Tatsache liegt in der höheren Vielfalt an Umweltmikroorganismen, denen diese Kinder ausgesetzt sind. Zu diesem Ergebnis kam eine internationale epidemiologische Studie unter Federführung von Wissenschaftlern des Dr. von Haunerschen Kinderspitals in München.

Die Forscher untersuchten und verglichen dabei den Staub aus Kinderzimmern auf bayerischen Bauernhöfen mit dem von Kindern derselben ländlichen Region, die nicht auf Bauernhöfen leben. Das Ergebnis: Die Kinder vom Bauernhof sind selbst in ihren Kinderzimmern viel mehr verschiedenen Mikroorganismen ausgesetzt als andere Kinder. Tatsächlich stellte sich dabei heraus, dass, je vielfältiger die Anzahl und Art der Bakterien und Schimmelpilze im Staub war, desto seltener erkrankten die Kinder an Asthma.

Die dafür verantwortlichen Mechanismen sind zwar noch unklar. Aber die Wissenschaftler haben zwei Erklärungsansätze:  Einmal könnte es sein, dass die Auseinandersetzung mit vielfältigen Umweltmikroorganismen die übermäßige Besiedelung der unteren Atemwege mit Asthma auslösenden Keimen verhindert. Die andere Möglichkeit ist, dass die Kombination verschiedener Mikroorganismen das Immunsystem anregt, und eine Asthma fördernde Immunlage dadurch verhindert wird.

Die Wissenschaftler des Dr. von Haunerschen Kinderspitals hoffen nun, aufbauend auf den Ergebnissen, langfristig Impfstoffe zu entwickeln, mit denen man sich gezielt vor Asthma schützen kann.

Quellen:
Ege, M. et al.: Exposure to Enviromental Microorganisms and Childhood Asthma, New England Journal of Medicine Februar 2011, 701-709 Vol. 364; 8


Ludwig-Maximilians-Universität München: Mikroben lassen Schulkinder durchatmen. – Pressemitteilung vom 24.2.2011