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MRT zeigt Luftstrom in der Lunge

Eine neue Magnetresonanztomographie-Technik macht es möglich, die Ausbreitung der Atemluft in der Lunge sichtbar zu machen. In der Medizinischen Hochschule Hannover nutzt man dies im Rahmen von klinischen Studien für die COPD-Diagnostik, oder um die Verteilung inhalativer Medikamente zu verfolgen.

Zur Darstellung von Weichteilgewebe innerer Organe wird häufig die Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt. Aufgrund des unterschiedlichen Gehalts an Wasserstoff können mithilfe dieser Methode erkrankte Strukturen von gesundem Gewebe abgegrenzt werden.

Im Clinical Research Center (CRC) der Medizinischen Hochschule Hannover, einem Standort des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL), wurde nun das Forschungs-MRT mit einer Spule ausgestattet, welche anstelle von Wasserstoff natürlich vorkommendes Fluor (19F) sichtbar machen kann. Atmet eine Testperson Luft ein, welcher ein fluorhaltiges Gas hinzugefügt wurde, kann der Weg der Luft durch die Lunge im MRT verfolgt werden. Für die Probanden stellt dieses ungiftige Gas keine Gefährdung dar. Die Forscher können so die Lungenbereiche sichtbar machen, welche sich beim Einatmen mit Luft füllen. Die Diagnostik von COPD und Lungenemphysem kann von dieser Methode profitieren.

Darüber hinaus wird die Technik bei der Entwicklung von inhalativen Medikamenten eingesetzt. Die Ärzte können so verfolgen, ob beispielsweise ein inhaliertes bronchienerweiterndes Medikament in der Lunge überhaupt in den Bereichen ankommt, in welchen es wirken soll. 
In Europa ist dieses Verfahren bisher nach Angaben der Wissenschaftler einzigartig.

 

Quelle:

Medizinische Hochschule Hannover: Wo Luft ankommt – und wo nicht. Presseinformation, 24.09.2015 (letzter Abruf: 28.10.2015)

Aerztezeitung.de: MRT macht Luftströme sichtbar, 29.09.2015 (letzter Abruf: 28.10.2015)

 

Weitere Informationen:

Magnetresonanztomographie oder Kernspintomographie

Krankheiten: COPD

Schwerpunkt: Der Blick ins Körperinnere

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