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Spielerisch gegen Mukoviszidose

Physiotherapie mithilfe einer Spielkonsole macht nicht nur Spaß - sie könnte bisherige Trainingsmethoden ergänzen.

Körperliches Training ist ein wichtiger Therapiebestandteil bei Mukoviszidose. Spielkonsolen könnten dabei möglicherweise dieses Training bereichern. Das legt das Ergebnis einer australischen Studie, die herkömmliche Trainingsmethoden mit Sportspielen auf einer Spielkonsole verglich, nahe.

Neunzehn Probanden absolvierten an zwei aufeinander folgenden Tagen je ein fünfzehnminütiges Training. Das geschah entweder auf herkömmliche Weise mit dem Laufband oder Trimmrad, oder mit einer Spielkonsole. Dabei durften die Patienten selbst wählen, was sie gerne spielen wollten z.B. Boxen, Laufen oder etwa Tanzübungen. Mit Sensoren wurden der Energieverbrauch, die Beanspruchung des Herz-Kreislauf-Systems und die Sauerstoffsättigung gemessen.

Überraschenderweise schnitten beide Methoden hinsichtlich des Energieverbrauchs und der durchschnittlichen Herzfrequenz gleich ab. Das deckte sich mit der Selbsteinschätzung der Patienten: Sie fühlten sich durch beide Einheiten gleichermaßen beansprucht und schätzten die Wirksamkeit des Trainings als gleichwertig ein. Das Training mit der Spielkonsole machte ihnen allerdings mehr Spaß.

Die Wissenschaftler finden es deshalb vernünftig, Patienten mit Mukoviszidose ein Training mit Spielkonsolen zu ermöglichen. Es könnte den Trainierenden so leichter fallen, bei der Physiotherapie am Ball zu bleiben. Weitere Studien seien allerdings nötig, um ein wirklich aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten und die Effizienz der Spielkonsole fundiert abschätzen zu können.


Quelle:
S. Kuys, K. Hall, M. Peasey, M. Wood, R. Cobb, S. Bell, 2011: Gaming console exercise and cycle or treadmill exercise provide similar cardiovascular demand in adults with cystic fibrosis: a randomised cross-over trial, Journal of Physiotherapy  Vol. 57, 35-40