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Krankhafte Schleimproduktion im Focus der Forschung

Das Protein CLCA1, welches in den Wand-Zellen der Atemwege zu finden ist, ist seit 20 Jahren bekannt. Lange Zeit hielten die Wissenschaftler das Protein für einen Ionenkanal, der Chlorid-Ionen durch die Zellmembran schleust. Aktuelle Forschungsergebnisse beleuchten die Funktion des Proteins nun genauer und liefern neue Therapieansätze.

Forscher der Washington University School of Medicine widerlegen durch ihre aktuellen Arbeiten die Theorie des Ionenkanals. Sie bestätigen jedoch, dass das Protein an der Regulation der Schleimproduktion in den Atemwegen beteiligt ist. Die Ionenkanal-Funktion wird offensichtlich von einem anderen Protein, TMEM16, übernommen.  CLCA1 sorgt eher für die Verankerung des Tunnelproteins in der Zellmembran. Entsprechend seiner Verfügbarkeit reguliert es somit die Anzahl der Kanäle.

Je nach Krankheitsbild könnte das Protein damit einen guten Therapieansatz bei  Atemwegserkrankungen darstellen. Bei COPD oder Asthma ließe sich die Schleimproduktion verringern, wenn weniger CLCA1 vorhanden ist. Bei Mukoviszidose hingegen wäre es sinnvoll, die Menge des Proteins zu erhöhen. Dies könnte eine Verflüssigung des bei diesen Patienten sehr zähen Schleims bewirken.

Ähnliche Proteinsysteme spielen wahrscheinlich auch bei der Entstehung von Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Rolle. Weitere Forschung wird nötig sein, um die genaue Funktion noch besser zu verstehen und für die Therapie nutzen zu können.

Quelle:
Sala-Rabanal, M. et al.: Secreted CLCA1 modulates TMEM16A to activate Ca2 -dependent chloride currents in human cells. In: eLife, 2015; 4 DOI: 10.7554/eLife.05875v

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