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Automatische Atemwegsanalyse mittels CT bei Mukoviszidose

Mit einem speziellen Software-Programm können computertomographische Aufnahmen der Atemwege automatisch vermessen und ausgewertet werden. So lassen sich die krankheitstypischen Veränderungen in der Lunge von Patienten mit Mukoviszidose objektiv ermitteln und auch quantifizieren. Dies zeigt eine jetzt vorgestellte Studie deutscher Wissenschaftler.

Wie schwer ist der Patient oder die Patientin erkrankt? Wie schnell schreiten die charakteristischen Umbauprozesse in seiner Lunge voran? Und wie gut spricht er oder sie auf die Behandlung an? Um Antworten auf diese wichtigen Fragen zu bekommen, sind Mediziner bei Patienten mit Mukovizidose bislang in erster Linie auf indirekte Untersuchungen, wie eine Lungenfunktionsprüfung, angewiesen.  Mit der Multidetektor-Computertomografie (MDTC), einem bildgebenden Verfahren, lassen sich die krankheitstypischen Erweiterungen der Bronchien und die Verdickungen der Bronchialwände zwar sichtbar machen. Doch die Auswertung dieser Bilder erfolgt durch den Arzt und ist dementsprechend subjektiv.

Deshalb gäbe es dringenden Bedarf nach „objektiven und quantifizierbaren Parametern“, mit denen der Schweregrad einer Mukoviszidose bestimmt werden kann. Das schreibt ein Forscherteam um Mark Wielpütz von der Thoraxklinik der Universität Heidelberg in einem kürzlich veröffentlichten Fachartikel, der auch die Ergebnisse ihrer Studie vorstellt. In der vom Deutschen Zentrum für Lungenforschung geförderten Untersuchung testen die Wissenschaftler eine Software zur vollautomatischen Messung von Veränderungen der Atemwege bei Mukoviszidose-Kranken – mit vielversprechenden Ergebnissen. Das Programm zur Atemwegsanalyse, das die computertomografischen Aufnahmen der Lunge selbständig auswertet, lieferte zuverlässige Daten über regionale Erweiterungen und Wandverdickungen der Bronchien. Und diese Veränderungen standen in Zusammenhang mit den krankheitsbedingten Einschränkungen der Lungenfunktion der Patienten. Damit habe man gezeigt, „dass automatische Atemwegsmessungen die spezifischen Atemwegs-Veränderungen der Mukoviszidose quantifizieren können“, so die Heidelberger Forscher.

Quelle:
Wielpütz, M. et al.: Automatic Airway Analysis on Multidetector Computed Tomography in Cystic Fibrosis: Correlation with Pulmonary Function Testing. In: Journal of Thoracic Imaging, 20. Dezember 2012, Epub ahead of print
www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23222199