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Lungenmedikament zeigt Wirkung auf Fettstoffwechsel

Manchmal zeigen Medikamente positive Nebeneffekte in Bereichen, die mit der zu behandelnden Krankheit auf den ersten Blick nichts zu tun haben. So gibt es nun erste Erkenntnisse über die Wirkung eines Stoffes, der gegen Lungenhochdruck eingesetzt wird, auch bei Übergewicht, Diabetes und seinen Folgeerkrankungen.

Das zur Behandlung von Lungenhochdruck zugelassene Medikament Riociguat wirkt gefäßerweiternd und senkt so den Blutdruck in der Lunge. Der Botenstoff cGMP, der  bei seinem Wirkmechanismus eine entscheidende Rolle spielt, ist auch an anderen Vorgängen im Körper beteiligt, beispielsweise dem Fettstoffwechsel.

Zur Behandlung von Adipositas und ihren Begleiterscheinungen suchen Forscher schon lange nach Möglichkeiten, weiße Fettzellen, die hauptsächlich als Energiespeicher dienen, in braunes Fettgewebe umzuwandeln. Diese braunen Fettzellen wirken wie Heizaggregate und können Nahrungsenergie effektiv verbrennen.
Im Tiermodell konnte nun gezeigt werden, dass ein Wirkstoff aus der Substanzklasse von Riociguat die Bildung des braunen Fettgewebes fördern kann. Dies steigert die Glukosetoleranz und wirkt Diabetes entgegen. Gewichtsverlust verbessert darüber hinaus auch allgemein den Gesundheitszustand.

Forscher der Universitätsklinik Bonn veröffentlichten ihre Studienergebnisse im Mai im Fachmagazin Nature Communications. Die Autoren betonen, dass sich die positiven Effekte auf den Fettstoffwechsel beim Menschen erst noch bestätigen müssen.

Quelle:

Hoffmann, L.S. et al.: Stimulation of soluble guanylyl cyclase protects against obesity by recruiting brown adipose tissue. In: Nature communications 6, Artikel 7235, 26. Mai 2015

Weitere Informationen zum Thema:

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