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Wasserpfeife als Einstieg ins „echte Rauchen“?

Wer Wasserpfeife raucht, greift später mit höherer Wahrscheinlichkeit auch zu konventionellen Zigaretten oder E-Zigaretten. Das zeigt eine Studie mit deutschen Jugendlichen, die im European Respiratory Journal veröffentlicht wurde.

2752 Jugendliche im Durchschnittsalter von 14,9 Jahren wurden in die Studie aufgenommen. Alle hatten noch nie konventionelle Zigaretten oder E-Zigaretten geraucht. Zu Beginn der Studie und nach einer Beobachtungszeit von sechs Monaten wurden sie zum Gebrauch von Wasserpfeifen und zu ihrem Rauchverhalten befragt. 381 Jugendliche (12,5 Prozent der Befragten) gaben zu Beginn der Studie an, Wasserpfeife zu rauchen.

Nach sechs Monaten hatten 134 (4,9 Prozent) aller befragten Jugendlichen mit dem Rauchen von konventionellen Zigaretten begonnen. Im Gegensatz zu Personen, die zuvor keine Wasserpfeife geraucht hatten, fingen Konsument:innen deutlich häufiger mit dem Zigarettenrauchen an (10,5 Prozent gegen 4,1 Prozent).

Auch der Erstkonsum von E-Zigaretten war bei Nutzer:innen von Wasserpfeifen häufiger als bei jenen, die nicht Wasserpfeife rauchten (32,5 Prozent gegen 7,4 Prozent). Insgesamt begannen 288 aller befragten Jugendlichen innerhalb des Beobachtungszeitraums E-Zigaretten zu nutzen (10,5 Prozent).

Wasserpfeiferauchen erhöht Risiko für den Einstieg ins Rauchen

Die statistische Auswertung der Daten ergab, dass Wasserpfeiferauchenauch unabhängig von anderen Risikofaktoren wie zum Beispiel der Schulart, dem Geschlecht oder dem Einfluss rauchender Freunde, die Wahrscheinlichkeit erhöhte, dass Jugendliche mit dem Rauchen bzw. dem Dampfen begonnen.

Der Konsum von Wasserpfeifen könnte somit ein unabhängiger Risikofaktor für den Einstieg in den Konsum anderer Nikotinprodukte sein, lautet die Schlussfolgerung der Autorinnen und Autoren. Weitere Forschungsarbeiten seien jedoch erforderlich, um zu verstehen, ob diese Zusammenhänge auch tatsächlich ursächlich (kausal) sind. Ob also eine Art physiologischer (körperlich) oder psychologischer Einstiegsprozess im Spiel ist.

Die aktuelle Studie wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Gesundheit finanziert.

Innovative Unterrichtsmaterialien zum Krebsrisikofaktor Rauchen

Übrigens: Um die Gesundheitskompetenz von Schülerinnen und Schülern zu fördern, stellt das Deutsche Krebsforschungszentrum DKFZ im Rahmen des Projekts "Fit in Gesundheitsfragen" wissenschaftlich fundierte und innovative Unterrichtsmaterialien zum Thema Krebs zur Verfügung. Unter anderem gibt es auch ein Kapitel zum Risikofaktor Rauchen.

"Fit in Gesundheitsfragen" ist ein Gemeinschaftsprojekt des Helmholtz Zentrums München und des DKFZs in Heidelberg. Es wird mit öffentlichen Mitteln durch die Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. Alle Angebote sind daher frei von wirtschaftlichen Interessen und kostenfrei. Die Unterrichtsmaterialien des Helmholtz Zentrums München zum Thema Diabetes finden Sie beim Nationalen Diabetesinformationsportal diabinfo.de.

Quelle:

  • Hanewinkel, R. et al.: Waterpipe smoking and subsequent cigarette and e-cigarette use: a cohort study. In: ERJ Open Research, online publiziert am 27.09.2021