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Mukoviszidose bei Kindern: MRT eignet sich zur Verlaufskontrolle

Regelmäßige Untersuchungen der Lunge mittels Magnetresonanztomographie (MRT) können Aufschluss darüber geben, wie sich die Lungenerkrankung Mukoviszidose (Cystische Fibrose) bei Kindern entwickelt. Das haben Forschende des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) in einer Studie herausgefunden. Zudem zeigt die Untersuchung die positiven Auswirkungen des Neugeborenenscreenings (NGS).

Für die Studie wurden knapp 100 Kinder im Alter bis zu vier Jahren einmal pro Jahr mit einem MRT untersucht. Alle Kinder hatten eine Mukoviszidose, die entweder durch das Neugeborenenscreening oder aufgrund der typischen Mukoviszidose-Symptome erkannt worden war. Die MRT-Untersuchungen zeigten, dass die Veränderungen in der Lunge bereits über die ersten vier Lebensjahre zunehmen. Etwa, dass die Bronchialwände sich verdicken und zunehmend bestimmte Lungenbereiche nicht mehr so gut belüftet werden, da sich Schleim in den Atemwegen sammelt.

Früher Therapiebeginn bringt Vorteile

Die Studie ergab auch, dass bei Kindern Veränderungen in der Lunge weniger ausgeprägt waren, wenn ihre Erkrankung bereits durch das Neugeborenenscreening erkannt und frühzeitig mit der Behandlung begonnen wurde, bevor erste Symptome auftraten. Seit 2016 werden alle Kinder in Deutschland in ihren ersten Lebenstagen im Rahmen des Neugeborenenscreening gezielt auf Mukoviszidose hin untersucht. Die aktuelle Studie bestätigt erneut, den Nutzen dieses Screenings.

Empfehlung für jährliche MRT-Untersuchung

Am Universitätsklinikum Heidelberg, an dem die Studie durchgeführt wurde, werden Kinder mit Mukoviszidose seit 2008 regelmäßig im MRT untersucht. Gerade wenn die Erkrankung noch auf einem milden Niveau ist, würden sich viele Eltern jedoch fragen, ob die jährliche Untersuchung überhaupt nötig ist, so die Forschenden. Aufgrund der aktuellen Ergebnisse sprechen sie sich nun für eine klare Empfehlung der jährlichen Untersuchungen aus. Die Studie belege, dass mit einer Magnetresonanztomographie sehr genau, und dazu strahlenfrei, beurteilt werden kann, wie sich der Zustand der Lunge entwickelt hat, sodass die Behandlung rechtzeitig angepasst werden kann.

Einheitliche Vorgaben fehlen

Um Veränderungen in der Lunge bei Mukoviszidose zu erkennen, können Ärztinnen und Ärzte verschiedene bildgebende Verfahren anwenden, etwa das Röntgen, das MRT oder die Computertomographie (CT). MRT und CT haben eine bessere räumliche Auflösung als das Röntgen und lassen daher mehr Details erkennen. Das MRT bietet gegenüber der CT den Vorteil, dass es strahlenfrei ist. Da es bislang aber keine einheitlichen Vorgaben durch Leitlinien gibt, ist es allerdings klinikabhängig, welches Verfahren eingesetzt wird.

Quellen:

  • Deutsches Zentrum für Lungenforschung: MRT geeignet, um Fortschreiten der Mukoviszidose bei Vorschulkindern & Vorteile des Neugeborenenscreenings zu erkennen. Pressemitteilung vom 30.8.2021 
  • Stahl, M. et al.: Magnetic Resonance Imaging Detects Progression of Lung Disease and Impact of Newborn Screening in Preschool Children with Cystic Fibrosis. In: Am J Respir Crit Care Med. 2021 Jul 20.