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Kaum Aktualisierungsbedarf beim Asthma-DMP

Beim aktuellen Disease-Management-Programm (DMP) für Asthma bronchiale besteht nur geringer Bedarf für Aktualisierungen. Das geht aus einer vorläufigen Bewertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hervor.

Das IQWiG hat das Asthma-DMP im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit aktuell geltenden evidenzbasierten medizinischen Leitlinien verglichen. Insgesamt gingen in die Auswertung etwa 2000 Empfehlungen aus sieben Leitlinien ein. Die 4. Auflage der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Asthma wurde erst nach Abschluss der systematischen Literaturrecherche veröffentlicht und konnte daher noch nicht für den Bericht berücksichtigt werden.

Unterschiede zwischen den Leitlinien und den Richtlinien des aktuellen Asthma-DMPs hat das IQWiG nur in wenigen Punkten gefunden. So werden in einzelnen Leitlinien weitere diagnostische Kriterien empfohlen, die im Asthma-DMP noch nicht enthalten sind, beispielsweise die Messung des Stickstoffmonoxids (NO) in der Ausatemluft (FeNO-Messung). Nach Angaben des IQWiG werden die fehlenden Kriterien aber immer nur als zusätzliche Ergänzung zur Asthma-Diagnose empfohlen.

Für die Asthma-Therapie wird in mehreren aktuellen Leitlinien die Gabe von inhalativem Cortison (ICS) oder die Kombination von ICS und lang wirksamen Beta-2-Agonisten (LABA) auch im Rahmen der Bedarfstherapie empfohlen. Im Asthma-DMP sei diese Kombination bisher nur im Rahmen der Dauertherapie vorgesehen, so das IQWiG.

Digitale Angebote im DMP bisher nicht berücksichtigt

Die Leitlinien enthalten auch Empfehlungen zu digitalen Anwendungen, die in der aktuellen Fassung des Asthma-DMPs noch nicht berücksichtigt werden. Das IQWiG weist aber darauf hin, dass diese Empfehlungen größtenteils auf niedrigen Empfehlungsgraden oder widersprüchlicher Evidenz beruhen. Laut Einschätzung des Instituts könnten telemedizinische Angebote wie automatisierte Erinnerungen oder digitale Lernprogramme Patientinnen und Patienten dabei unterstützen, sich besser an ihren Therapieplan zu halten Auch könnten sie ihr Wissen über Asthma bronchiale verbessern oder ihr Verhalten beeinflussen. Empfehlungen zu spezifischen Apps oder Angeboten konnte das IQWiG in den Leitlinien jedoch nicht identifizieren.

Bei dem vorliegenden Bericht handelt es sich um eine vorläufige Bewertung. Bis zum 22. März nimmt das IQWiG Stellungnahmen zu dem jetzt veröffentlichten Vorbericht entgegen.

Quelle:

  • Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: DMP Asthma: IQWiG sieht geringen Aktualisierungsbedarf. Meldung vom 22.02.2021