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Welcher TBC-Test für den Auslands-Aufenthalt?

Wer einen beruflichen oder schulischen Aufenthalt im Ausland plant, muss in einigen Fällen dafür einen negativen Tuberkulose-Test vorlegen. Häufig besteht Unsicherheit darüber, welcher Test dafür empfohlen und international auch anerkannt wird.

Der sogenannte Mendel-Mantoux-Test ist ein Tuberkulin-Hauttest. Er führt immer wieder zu falsch-positiven Befunden aufgrund von Kreuzreaktionen. Dies kann zum Beispiel an früheren TBC-Impfungen liegen, den sogenannten Bacille-Calmette-Guerin-Impfungen (BCG-Impfungen) mit lebenden abgeschwächten Bakterien. Diese werden zwar seit 1998 in Deutschland nicht mehr empfohlen,  könnten aber etwa bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund noch eine Rolle spielen. Ein anderer Grund für mögliche Kreuzreaktionen können auch Infektionen mit nicht-tuberkulösen Mykobakterien sein, die in Deutschland nicht selten sind.  Zudem ist der Mendel-Mantoux-Test RT 23 aufgrund von Lieferschwierigkeiten immer wieder nicht verfügbar.

Ein hochspezifischer IGRA-Test (z.B. der Quantiferon-Test) ist somit die geeignetere Alternative, um eine Tuberkulose-Infektion nachzuweisen. Der Test weist eine TBC-spezifische Immunreaktion nach, bei der T-Lymphozyten Interferon-Gamma produzieren. Hier werden falsch-positive Befunde  fast vollständig vermieden. Die Ergebnisse der IGRA-Tests werden international, auch in den USA, problemlos akzeptiert.

IGRA-Tests werden von vielen Laboren angeboten, die auch die hierzu erforderlichen Vakutainer-Röhrchen liefern.

Antikörpertests werden zum Ausschluss einer latenten Tuberkuloseinfektion weltweit nicht empfohlen, da Antikörper in nennenswertem Maße nur bei einer aktiven Tuberkulose-Erkrankung gebildet werden.

Für mache Länder muss zusätzlich ein Röntgenbild der Lunge, ohne TBC-Zeichen, vorgelegt werden.


Quelle:
Prof. Dr. Roland Diel, LungenClinic Grosshansdorf (Wissenschaftliche Beratung)
Robert Koch-Institut (2012): Tuberkulose-Impfung in Deutschland?  (Letzter Abruf: 17.11.2014)