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Vorsicht geboten mit inhalativen Kortikosteroiden bei Hochrisikopatienten

Wissenschaftler der University of Alberta raten zur Vorsicht bei der Verschreibung von inhalativen Kortikosteroiden für Hochrisikogruppen wie ältere Patienten, die bereits eine ambulant erworbene Lungenentzündung (CAP) überstanden haben. Die Wissenschaftler beschreiben ein fast doppelt so hohes Risiko für diese Patienten, dadurch erneut an einer Lungenentzündung zu erkranken. Inhalative Kortikosteroide kommen vorrangig bei der Behandlung von Asthma und COPD zum Einsatz.

Das Team um Dean Eurich untersuchte 2479 Senioren im Alter von 65 Jahren oder älter, die eine ambulant erworbene Lungenentzündung (CAP) überlebt hatten und weiterhin ein hohes Risiko trugen, abermals zu erkranken. Im Laufe der fünf Jahre andauernden Studie bekamen 653 Senioren (26 Prozent) innerhalb von etwa 30 Tagen erneut eine Lungenentzündung. Sie wurden mit einer aus 6244 Teilnehmern bestehenden Kontrollgruppe verglichen.

Es zeigte sich, dass 14 Prozent aller älteren Patienten, die inhalative Kortikosteroide einnahmen, eine wiederkehrende Lungenentzündung bekamen im Vergleich zu lediglich neun Prozent, die noch nie auf diese Medikamentengruppe zurückgreifen mussten. Dies entspricht einem um 90 Prozent erhöhten relativen Risiko.

Um zu klären, warum diese Medikamente ein größeres Risiko für Lungenentzündungen bergen, sind weitere Untersuchungen nötig. Patienten, die inhalative Kortikosteroide benutzen, sollten diese weiterhin so anwenden, wie mit ihrem Arzt besprochen.

Quelle:
Eurich, D. T. et al.: Inhaled Corticosteroids and Risk of Recurrent Pneumonia: A Population-Based, Nested Case-Control Study. In: Clinical Infectious Diseases, Oct 2013; 57(8):1138–44