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Vitamin D: Besserer Schutz vor Tuberkulose

Menschen mit niedrigem Vitamin D-Spiegel sind anfälliger für eine Tuberkuloseinfektion als andere. Warum das so ist, haben US-amerikanische Forscher der University of California anhand von Experimenten mit Laborkulturen enträtselt. Das Ergebnis: Erst Vitamin D versetzt zwei Arten von Immunzellen in die Lage, die nötigen Abwehrreaktionen gegen den TBC-Erreger Mycobacterium tuberculosis auszulösen.

 

Gelangt das Tuberkulose-Bakterium in den Körper, verschlingen es die Fresszellen des angeborenen Immunsystems. Was diese nun im Weiteren mit ihrer gefährlichen Fracht machen, ob sie sie abtöten oder nicht, hängt offenbar vom Vitamin D-Gehalt ab. Ist der der ausreichend hoch, schütten T-Zellen der erworbenen Immunabwehr nach dem Kontakt mit infizierten Fresszellen Interferon gamma aus. Dieser Botenstoff fördert im Inneren der Fresszellen die Produktion antibakterieller Substanzen. Etwa 85 Prozent der „gefressenen“ Bakterien werden so zerstört.

Die Studie zeigt auch, warum dunkelhäutige Menschen im Vergleich zu hellhäutigen viel anfälliger sind für Tuberkulose. Der Vitamin D-Gehalt in ihrem Blut ist aufgrund der starken Hautpigmentierung niedriger.

Um weiteren Nutzen aus diesen Erkenntnissen ziehen zu können, sollen klinische Studien nun zeigen, ob der unterstützende Einsatz von Vitamin-D-Präparaten den erhofften Erfolg bringt.

Quelle:
Fabri, M. et al.: Vitamin D is Required for IFN-gamma-Mediated Antimicrobial Activity of Human Macrophages. In: Science Translational Medicine 2011, 3 (104): 104ra102; doi: 10.1126/scitranslmed.3003045