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Studie untersucht die Verbreitung von SARS-CoV-2 in München

Wie verbreitet sich das neuartige Coronavirus? Und wie wirksam sind eingesetzte Gegenmaßnahmen? Ein Zusammenschluss Münchner Forschungseinrichtungen, darunter das Helmholtz Zentrum München, untersucht diese Fragen ab jetzt in einer großangelegten Stichprobenanalyse an rund 3.000 zufällig ausgewählten Haushalten in München.

Weltweit sind die Menschen momentan direkt oder indirekt mit den Folgen der COVID-19-Pandemie konfrontiert. Im öffentlichen Raum hält man Abstand voneinander und sieht Verwandte oder Freunde oft nur noch virtuell. All dies geschieht, um sich selbst und andere, insbesondere auch Menschen mit chronischen Vorerkrankungen wie zum Beispiel Asthma bronchiale oder COPD, vor der Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus zu schützen. Zudem soll damit auch die medizinische Versorgung besonders der am schwersten betroffenen Patientinnen und Patienten sichergestellt werden.

Doch wie stark wird uns die COVID-19-Pandemie weiter in Atem halten und wie steht es um die Wirksamkeit der Gegenmaßnahmen? Zu Beantwortung solcher Fragen und um das neuartige Coronavirus genauer zu verstehen, ist eine hohe Zahl aussagekräftiger und verlässlicher Daten unerlässlich. Die „Prospektive COVID-19 Kohorte München” kurz KoCo19 soll ab April hierfür eine verwertbare Basis schaffen.

Antikörpertests und digitale Tagebücher

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden dabei in den kommenden Monaten das Verbreitungsmuster der Infektion mit SARS-CoV-2 in München untersuchen. Geplant ist, bis zu 3.000 Münchner Haushalte per Zufallsstichprobe auszuwählen und zur Studienteilnahme einzuladen. Die Haushalte sollen in bestimmten Zeitabständen regelmäßig besucht werden. Dabei wird der Infektionsstatus der Teilnehmenden ermittelt und weitere Gesundheitsinformationen gesammelt.

Mit Hilfe von Antikörpertests kann geprüft werden, wie viele Personen sich mit dem Virus bereits infiziert haben, ohne es zu wissen. Denn auch sie können das Coronavirus übertragen und damit die Pandemie befördern. Zudem kann jedes Haushaltsmitglied auf freiwilliger Basis ein Symptom-, Aufenthalts- und Kontakttagebuch per App führen. Die digitalen Tagebücher sollen dabei helfen, Ansteckungsmuster innerhalb der Mitglieder eines Haushaltes nachzuverfolgen.

Ziel der Studie ist es, besser beurteilen zu können, wie wirksam aktuelle Gegenmaßnahmen zur Eindämmung des Virus sind, beispielsweise der Verzicht auf soziale Kontakte oder Mobilitätseinschränkungen. KoCo19 soll damit zu einer faktenbasierten politischen Entscheidungsfindung während der Corona-Pandemie beitragen. 

Die Studie wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem LMU Klinikum und dem Helmholtz Zentrum München finanziert.

Quellen:

Helmholtz Zentrum München: KoCo19: Neue Studie soll Einblicke in die Verbreitung von SARS-CoV-2 in München geben. Pressemeldung vom 3.4.2020 l

LMU Klinikum: Gemeinsam gegen COVID-19: Münchner Tropeninstitut beginnt Stichprobenanalyse zur Verbreitung der Corona-Pandemie und zur Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen. Pressemeldung vom 3.4.2020