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Grippeimpfung in der Schwangerschaft: Folgen für das Kind?

Lassen sich Frauen während der Schwangerschaft gegen die Grippe impfen, wirkt sich dies nicht negativ auf die Gesundheit ihres Kindes aus. Das zeigt eine bevölkerungsbasierte retrospektive Kohortenstudie aus Kanada, die im „Journal of the American Medical Association“ (JAMA) erschienen ist.

Schwangere haben bei einer Infektion mit Influenzaviren ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe der saisonalen Grippe (Influenza). Sowohl die WHO, als auch die in Deutschland zuständige Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfehlen daher die saisonale Grippeimpfung für alle Frauen, die während der Influenzasaison im Winter schwanger sind. Neben den Müttern profitieren auch die Neugeborenen von der Impfung, denn über die Plazenta werden Antikörper von der Mutter an das Kind weitergegeben, die einen Schutz gegen Grippe in den ersten Monaten nach der Geburt verleihen. Dennoch sind manche Frauen zurückhaltend, was die Grippeimpfung in der Schwangerschaft betrifft, da sie gesundheitliche Folgen für ihr Kind fürchten. Die aktuelle Studie kann helfen, diese Ängste auszuräumen.

Keine negativen Auswirkungen der Grippeimpfung in der Schwangerschaft

Die Forschenden betrachteten für die Studie die Daten von rund 28.000 Kindern, die zwischen Oktober 2010 und März 2014 zur Welt kamen. 10.227 dieser Kinder (36,2 Prozent) wurden von Frauen geboren, die während der Schwangerschaft eine Grippeimpfung erhielten.

Untersucht wurde, wie sich die Gesundheit der Kinder im Verlauf von durchschnittlich 3,6 Jahren nach der Geburt entwickelte. Für immunologische Erkrankungen wie Asthma bronchiale oder andere Infektionen zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede beim Vergleich zwischen Kindern mit und ohne geimpfte Mütter. Auch auf Krankheiten, bei denen das Immunsystem nicht beteiligt ist, wie Krebserkrankungen oder sensorische Beeinträchtigungen zum Beispiel beim Sehen und Hören zeigte sich kein Einfluss der Influenzaimpfung. Kinder deren Mütter in der Schwangerschaft gegen Grippe geimpft wurden mussten in ihren ersten Lebensjahren auch nicht öfter in die Notaufnahme oder länger ins Krankenhaus.

Die Autor:innen kommen daher zu dem Schluss, dass eine Grippeimpfung in der Schwangerschaft die Gesundheit der Neugeborenen nicht negativ beeinflusst.

Quellen: