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Diagnose TBC-bedingter Augenentzündungen

Tuberkulose kann die Augen befallen und dort eine Entzündung im Augeninnern, eine Uveitis, auslösen. Mediziner aus Singapur haben untersucht, wie sich diese am besten diagnostizieren lässt. Die Ergebnisse wurden Anfang Februar in der Fachzeitschrift Eye, einem Ableger von Nature, veröffentlicht.

In Deutschland leiden etwa 100.000 Menschen an der oft unterschätzten Augenerkrankung, die häufig schleichend und schmerzfrei zu einer Sehverschlechterung führt. Im Extremfall kann es sogar zur Erblindung kommen. Die Entzündung beginnt in der Gefäßhaut Uvea, zu der die Regenbogenhaut, der Ziliarkörper und die Aderhaut gehören, und ist Ausdruck des entzündlichen Geschehens im ganzen Körper.

Mögliche Ursachen für die Augenentzündung sind neben Tuberkulose auch rheumatische Erkrankungen der Wirbelsäule oder Toxoplasmose. Uveitis wird oft erst spät diagnostiziert und nicht ausreichend behandelt. Herkömmliche Testmethoden, wie das Anlegen von Kulturen des Mycobacteriums tuberculosis oder der Nachweis des bakteriellen Genmaterials, haben bei Uveitis eine zu geringe Sensitivität. Die Mediziner untersuchten in ihrer Studie deshalb bei 138 Uveitis-Patienten, inwieweit sich ein spezieller Interferon-gamma-Freisetzungstest, der T.SPOT.TB-Test, für die Diagnose einer TB-assoziierten Uveitis eignet.

Es zeigte sich, dass weder ein negativer T.SPOT.TB-Test noch ein negativer Tuberkulinhauttest eine ursächliche Tuberkulose ausschließen konnten. Waren dagegen beide Tests positiv, hatten die Patienten mit erhöhter Wahrscheinlichkeit eine Tuberkulose-assoziierte Uveitis. Deshalb empfehlen die Forscher, den Interferon-gamma-Freisetzungstest, einen Tuberkulinhauttest und die Untersuchung klinischer Symptome zu kombinieren, um eine Tuberkulose-assoziierte Uveitis zu diagnostizieren.

Quelle:
Ang, M. et al.: Interferon-gamma release assay as a diagnostic test for tuberculosis-associated uveitis. In: Eye, 2012; doi: 10.1038/eye.2012.1