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Atemwegsinfekte bei idiopathischer Lungenfibrose

Eine internationale Studie unter Beteiligung der University of California in San Francisco ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Mehrzahl akuter Exazerbationen bei idiopathischer Lungenfibrose nicht auf das Konto von Virusinfektionen geht.

 

Bei der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) verschlechtern sich Lungenfunktion und Atmung fortschreitend. Bei einigen Patienten vollzieht sich diese Umwandlung nach und nach, bei anderen treten dagegen Phasen akuter und ausgeprägter Verschlimmerung der Beschwerden und Verschlechterung der Lungenfunktion auf, sogenannte Exazerbationen.  Die bisherige Vermutung, dass Virusinfektionen maßgeblich an diesen Exazerbationen beteiligt sind, konnte in der aktuellen Studie nicht bestätigt werden.

An der Studie nahmen 43 Lungenfibrose-Patienten mit akuten Exazerbationen teil. Weitere 69 Patienten mit stabiler idiopathischer Lungenfibrose oder akuter Lungenschädigung (ALI) bildeten die Vergleichsgruppe. Neben einer Bronchoskopie wurden Lungenflüssigkeit und Blutproben untersucht. Dabei setzten die Wissenschaftler drei verschiedene, hochempfindliche Techniken ein, um sowohl bekannte als auch unbekannte Viren zu identifizieren. Bei einem Drittel der Patienten mit Exazerbationen fanden sie Virusmaterial, aber bei vier dieser Patienten handelte es sich um Viren, die Atemwegsinfektionen verursachen. Bei den Patienten ohne Exazerbationen war die Lungenflüssigkeit frei von Virusmaterial.

Für Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose bedeuten die Studienergebnisse jedenfalls, dass sie nicht bei jeder viral bedingten Atemwegsinfektion Angst vor einer Exazerbation haben müssen.

Quelle:
Collard, H. et al.:Viral Infection in Acute Exacerbation of Idiopathic Pulmonary Fibrosis. Am. J. Respir. Crit. Care Med., June 2011, 183: 1698-1702