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ACE-Hemmer schützen vor Lungenentzündung

Patienten, die zur Behandlung von Bluthochdruck oder chronischer Herzinsuffizienz ACE-Hemmer einnehmen, erkranken seltener an einer Lungenentzündung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Metaanalyse, die jetzt im British Medical Journal veröffentlicht wurde.

Als eine Nebenwirkung der Behandlung von Bluthochdruck mit ACE-Hemmern tritt bei 5 bis 35 Prozent aller Patienten trockener Reizhusten auf. Dies könnte auch einen positiven Effekt haben: Eine Auswertung von 37 Studien im portugiesischen Cochrane Center in Lissabon zeigte jetzt, dass Patienten, die mit ACE-Hemmern behandelt wurden mit 34 Prozent seltener an einer Lungenentzündung (Pneumonie) erkrankten als Patienten, die eine Kontrolltherapie mit sogenannten Antagonisten-Rezeptorblockern (ARB) erhielten. Auch gegenüber anderen Therapien lag die Pneumonierate durchweg niedriger.
Erklärend hierfür könnte der verstärkte Hustenreflex sein, der die Lunge von Krankheitserregern befreit und die Atemwege gegen Sekrete aus dem Rachenraum abschirmt.

Besonders stark zeigte sich die Schutzwirkung von ACE-Hemmern bei Patienten, die aufgrund eines Schlaganfalls ein erhöhtes Pneumonierisiko hatten. Sie erkrankten im Vergleich zur Behandlung mit ARB zu 54 Prozent seltener an einer Lungenentzündung. Die Sterberate in Folge einer Pneumonie war bei beiden Therapien, sowohl mit ACE-Hemmern als auch mit ARB vermindert. Nun sind weitere Untersuchungen nötig, um diese Thesen zu untermauern.

Quellen:
Caldeira, D. et al: Risk of pneumonia associated with use of angiotensin converting enzyme inhibitors and angiotensin receptor blockers: systematic review and meta-analysis. In: British Medical Journal, 2012; 345:e4260 doi

Ärztezeitung: ACE Hemmer: Weniger Pneumonien. Ärztezeitung online vom 06.08.2012 (Letzter Abruf: 27.08.2012)

Ärzteblatt: Schützen ACE-Hemmer vor Lungenentzündung? Aerzteblatt.de vom 16.07.2012 (Letzter Abruf: 27.08.2012)