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Rolle von Histamin bei Remodeling

Histamin ist eines der Schlüsselmoleküle bei allergischen Reaktionen. Wissenschaftler der kanadischen McGill University haben nun festgestellt, dass Histamin die Produktion und Freisetzung zweier Wachstumsfaktoren in dem die Lunge auskleidenden Bronchialepithel fördert. Über diesen Signalweg könnte Histamin ein Remodeling der Atemwege auslösen.

Die Wissenschaftler der McGill University in Montreal haben diesen Zusammenhang in einer Studie nachgewiesen und nun in einem Fachmagazin vorgestellt. Übermäßiges Wachstum und Vermehrung von Epithelzellen, die verstärkte Bildung von schleimproduzierenden Drüsenzellen und von glatten Muskelzellen – diese als Remodeling bezeichneten strukturellen Veränderungen der Atemwege treten unter anderem bei Asthma auf und tragen maßgeblich zu der chronischen Lungenerkrankung bei. Asthma wiederum ist in vielen Fällen durch Allergien bedingt.

Dies war der Anlass für das Forscherteam aus Kanada zu untersuchen, welche Rolle der an allergischen Reaktionen maßgeblich beteiligte Botenstoff Histamin beim Remodeling spielen könnte. Wie die Wissenschaftler herausfanden, steigert Histamin in den Epithelzellen der Atemwege sowohl Synthese als auch die Freisetzung von Amphiregulin und HB-EGF. Amphiregulin und HB-EGF gehören zu einer Familie von Wachstumsfaktoren, die allesamt ihre Wirkung am EGF-Rezeptor entfalten. Bereits frühere Studien hatten gezeigt, dass der EGF-Rezeptor-Signalweg bei Umbauprozessen der Lunge von Bedeutung ist, wenn diese durch allergische Entzündungsreaktionen ausgelöst sind. Ihre Ergebnisse legten nahe, so die Forscher, dass Histamin via Amphiregulin und HB-EGR ein Remodeling der Atemwege auslöse.

Quelle:
Hirota, N. et al.: Histamine may induce airway remodeling through the release of epidermal growth factor ligands from bronchial epithel cells. In: FASEB Journal, 2012, 26(4): 1704 - 1716