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Immuntherapie gegen allergisches Asthma in Sicht?

Bei allergischem Asthma sind bestimmte T-Helferzellen im Immunsystem von zentraler Bedeutung. Forscher aus Frankreich haben diese Th-2-Zellen bei Mäusen jetzt umprogrammiert. Damit konnten sie die krankheitstypische Entzündung und Schädigung der Atemwege verringern, wie das Wissenschaftsmagazin Nature berichtet.

Th2-Zellen werden für ein funktionierendes Immunsystem unbedingt gebraucht. Doch sie können auch krank machen. „Menschen mit Asthma haben zu viele Th2-Zellen“, erläutert Rhys Allan vom Institut Curie in Paris. „Diese produzieren chemische Signale, welche die oberen Atemwege entzünden und beschädigen.“ Ein von Allan geleitetes Team von Forschern konnte jetzt ein Enzym identifizieren, dem bei der Programmierung der Immunzellen eine Schlüsselrolle zukommt.

Dieses Enzym Suv39h1 gehört zum epigenetischen Schaltkreis von Th2-Zellen. Das Enzym verändert also nicht die DNA-Sequenz, steuert aber, welche Gene abgelesen werden und welche nicht. „Suv39h markiert die DNA und teilt den Zellen auf diese Weise mit, welche Gene an- und abgeschaltet werden müssen, um eine allergische Reaktion zu befördern“, erklärt Allan. In einem speziellen Mausmodell für Th2-induziertes, allergisches Asthma haben er und seine Kollegen diesen Signalweg chemisch stillgelegt.

Wie die jetzt im renommierten Wissenschaftsmagazin Nature vorgestellten Experimente zeigen, konnten sie auf diese Weise allergiebedingte Schädigungen der Atemwege bei den Versuchstieren deutlich reduzieren. Damit habe man ein potenzielles Ziel für die Behandlung von Asthma und anderen Th2-vermittelten entzündlichen Erkrankungen gefunden, so die Forscher.

Quelle:
Allan, R.S. et al.: An epigenetic silencing pathway controlling T helper 2 cell lineage commitment. In: Nature, 2012, 4. Juli, doi: 10.1038/nature11173. [Epub ahead of print]
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