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Entzündungsprozesse wie bei Darmerkrankungen oder Rheuma

Bei Lungenkrebs und Lungenemphysem kommen ähnliche Entzündungsprozesse zum Tragen wie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Rheuma. Ein internationales Wissenschaftlerteam mit Beteiligung der Universität Kiel berichtet, dass es im Tiermodell gelungen ist, den Entzündungsprozess beim Lungenemphysem mithilfe eines Hemmstoffes zu stoppen. Die Ergebnisse sind in der Juli-Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift ‚American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine‘ veröffentlicht.

Vermittelt werden diese Entzündungsprozesse jeweils über bestimmte Entzündungsbotenstoffe, die über den sogenannten IL-6-Trans-Signalweg wirken. Dieser ist ausschlaggebend für die krankhaften Entzündungsprozesse, die unter anderem beim Lungenemphysem, aber auch bei Lungenkrebs eine Rolle spielen.

Der Hemmstoff, den die Wissenschaftler im Tiermodell erfolgreich getestet haben, ist ein Protein namens sgp130Fc. Zu ihm laufen bereits klinische Erprobungen an Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

Die Wissenschaftler hoffen nun, dass das Protein auch ein Behandlungsansatz für Patienten mit Lungenkrebserkrankungen eines bestimmten genetischen Subtyps oder für Patienten mit Lungenemphysem werden könnte.

 

Quellen:
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: Antientzündliches Prinzip wirkt auch gegen Lungenkrebs und Emphysem. Pressemitteilung vom 27. Juli 2016

Ruwanpura, S. et al.: Therapeutic Targeting of the Il-6 Trans-signalling/mTORC1 Axis in Pulmonary Emphysema.  In: Am J Respir Crit Care Med. Online published 02 Jul, DOI: 10.1164/rccm.201512-2368OC