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Auf den Spuren von Lungenstammzellen

Welche Rolle spielen bronchoalveoläre Stammzellen in der Entwicklung, Regeneration und Reparatur der Lunge? Bei der Klärung dieser kontrovers diskutierten Frage ist einem Forscherteam um Célimène Koumba und Robert Voswinckel vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim ein wichtiger Schritt gelungen.

Stammzellen sind Vorläuferzellen, die sich zu verschiedenen Zelltypen weiterentwickeln können. Zunächst ging die Wissenschaft davon aus, dass bronchoalveoläre Stammzellen (BASCs) diese Aufgabe in der Lunge erfüllen und dort vor allem die Vorläuferzellen für das Epithel darstellen, das die feinen Verzweigungen der Atemwege, die Bronchiolen, und die Lungenbläschen auskleidet. Doch in letzter Zeit wurden zunehmend Zweifel laut, ob die BASCs tatsächlich als Stammzelltyp für diese so genannte distale Lunge dienen.

Worin ihre Funktion bestehe, sei „momentan unklar“, konstatiert das Forscherteam um Célimène Koumba gleich zu Beginn ihres im Fachblatt „Der Pneumologe“ veröffentlichten Kongressberichts. Ihrem Vorhaben, dies zu ändern, sind die Wissenschaftler bereits ein Stück näher gekommen. So ist es ihnen mit Hilfe verbesserter Detektionsmethoden gelungen, in den Lungen von Mäusen bronchoalveoläre Stammzellen zu identifizieren. Jetzt möchten die Forscher Untersuchungsmethoden etablieren, die es ermöglichen, die Rolle dieses Stammzelltyps bei Lungenerkrankungen und Regenerationsprozessen genauer zu beleuchten.

Quelle:
Koumba, C. et al.: Identification and characterization of Bronchioalveolar stem cells. In: Der Pneumologe: 2012, 66, A405