Grippeviren und Streptokokkus pneumoniae, Vertreter der Pneumokokken-Bakterien, sind die Hauptursache für schwere Atemwegsinfektionen, insbesondere wenn sie in Kombination auftreten. Auch bei den großen Grippeepidemien der Vergangenheit war in vielen Fällen die Todesursache nicht das Grippevirus allein, vielmehr waren viele Patienten zusätzlich mit Bakterien infiziert.
Im Tiermodell untersuchte das Wissenschaftler-Team nun die komplexen Entzündungsreaktionen des Immunsystems, wenn <link>Pneumokokken auf einen durch <link>Grippeviren vorgeschwächten Organismus treffen. Je nach Bakterienstamm fanden sie unterschiedliche Konzentrationen verschiedener Botenstoffe, Immunzelltypen und Ausbreitungswege der Bakterien im Körper. Die Autoren schließen daraus, dass die körpereigene Abwehr nach einer Grippeinfektion so geschwächt ist, dass sich die Bakterien deutlich aggressiver ausbreiten können – unabhängig davon, um welchen Pneumokokken-Stamm es sich handelt.
Die Wissenschaftler folgern daraus, dass es oft nicht ausreicht, Wirkstoffe gegen Viren und Bakterien zu kombinieren. Vielmehr bräuchte es zusätzliche immunmodulierende Therapien, die die überschießenden Entzündungsreaktionen bremsen. Um diese Therapien möglichst zielgerichtet einsetzen zu können, wollen sie weitere Untersuchungen zum detaillierten Verhalten der Pneumokokken-Stämme bei Doppelinfektionen durchführen.
Quelle:
Sharma-Chawla, N. et al.: <link https: www.ncbi.nlm.nih.gov pubmed _blank extern diesem link verlassen sie den>Influenza A virus infection predisposes hosts to secondary infection with different Streptococcus pneumoniae serotypes with similar outcome but serotype-specific manifestation. Infection & Immunity, 2016. DOI:10.1128/IAI.00422-16
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung: Doppelinfektion macht Erreger aggressiver. – Pressemitteilung vom 23. September 2016