Flugreisen – worauf müssen Lungenkranke achten?
In Flugzeugen herrschen andere Luftbedingungen als am Boden, Luftdruck und Sauerstoffgehalt verändern sich abhängig von der Flughöhe. Dies kann für Lungenkranke eine besondere Belastung bedeuten. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der aktuellen Empfehlungen zum Thema Flugreisen für Patienten mit Lungenerkrankungen.
Lungenkranke, die eine Flugreise planen, sollten rechtzeitig eine Kontrolluntersuchung bei ihrem behandelnden Arzt vereinbaren. Der entscheidende Untersuchungswert zur Beurteilung der Flugtauglichkeit ist die Blutgasanalyse (BGA). Sie misst den Sauerstoffgehalt im Blut, der wiederum von dem partiellen Sauerstoffdruck der Umgebungsluft abhängt. Er erlaubt Rückschlüsse über eine ausreichende Sauerstoffaufnahme. Anhand der BGA und weiterer Untersuchungen sowie unter Berücksichtigung anderer Faktoren, wie beispielsweise der Dauer des Fluges, können mit dem Arzt die individuellen Reisevorbereitungen abgeklärt werden.
Flugreisen und Asthma: Prinzipiell besteht bei stabilem Krankheitszustand keine Gefährdung für Asthmatiker durch Flugreisen. Allerdings kann die gefilterte Luft in der Flugzeugkabine sehr trocken sein. Diese niedrige relative Luftfeuchtigkeit kann Atembeschwerden auslösen, daher sollten die persönlichen Notfallmedikamente unbedingt im Handgepäck mitgeführt werden.
Flugreisen und COPD: Bei bestehender Langzeitsauerstofftherapie (LOT) muss diese auch während des Fluges fortgesetzt werden. Es empfiehlt sich, vor Antritt, besser noch vor Buchung eines Fluges mit der Fluggesellschaft die nötigen Vorkehrungen abzuklären. Aufgrund der Gefahr eines Pneumothorax (Lufteintritt in den Rippenfellraum) bei Lungenemphysem sollten Flugreisen gemieden werden, wenn in den letzten sechs Monaten bereits ein Pneumothorax aufgetreten ist oder eine Lungenspiegelung oder Lungenoperation durchgeführt wurde.
Flugreisen und Lungenhochdruck: Durch einen niedrigen Sauerstoffpartialdruck kann sich die Belastung im Lungenkreislauf erhöhen. Daher sollte bei einem kritischen Wert in der BGA eine Sauerstoffzufuhr während des Fluges erwogen werden. Ebenso ist eine bereits betriebene Langzeitsauerstofftherapie im Flugzeug fortzusetzen. Dies ist bei den meisten Fluggesellschaften nach vorheriger Rücksprache möglich.
Quellen:
Deutsche Atemwegsliga e.V. (Hrsg., 2010): Tipps für Flugreisen.
Fueßl, S.: Springer Medizin (2012): Mit pulmonaler Hypertonie im Flugzeug. - springermedizin.de (basierend auf: Roubinian N. et al.: Effects of commercial air travel on patients with pulmonary hypertension. - Chest 2012, 142: 885-892)