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Zellalterung fördert Entzündungsprozesse bei COPD

Bei Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) altern die Zellen des Lungengewebes schneller als bei Gesunden. Dies begünstigt auch die typischen Entzündungsprozesse der Krankheit.

 

Eine Störung in der Zellteilung trägt neuen Erkenntnissen zu Folge zu den COPD-typischen Entzündungen des Lungengewebes bei. Französische Wissenschaftler beobachteten, dass sich die sogenannten Endothelzellen* bei COPD-Patienten nur noch wenig oder gar nicht mehr teilen können. Diese Zellen umgeben die feinen Blutgefäße der Lunge und stellen das Bindeglied zwischen Blut und Gewebe dar. Dass im Laufe ihres Lebens ihre Teilungsaktivität nachlässt, ist eigentlich ein natürlicher Vorgang, bei Menschen mit COPD scheint dieser Alterungsprozess jedoch beschleunigt zu sein.

Die Wissenschaftler hatten dies bereits im Vorfeld der Studie vermutet, die Ergebnisse hielten aber auch eine Überraschung bereit: Die teilungsarmen Zellen geben verschiedene Moleküle ab, die Entzündungsprozesse begünstigen. Diese Erkenntnis wollen die Forscher nutzen, um einen neuen Therapieansatz zu entwickeln: Ließe sich der beschleunigte Alterungsprozess wieder verlangsamen, könnte man damit womöglich die Entzündung im Lungengewebe bekämpfen.

* Zellen, die die Innenseite der Blutgefäße auskleiden. In ihrer Gesamtheit bilden sie das Epithel, eine Begrenzung der Gefäßwand und zugleich Barriere zwischen Gefäßsystem und Gewebe.

Quellen:
Amsellem, V. et al. : Senescence Of Microvascular Pulmonary Endothelial Cells Contributes To Sustained Inflammation In Chronic Obstructive Pulmonary Disease (COPD); Am J Respir Crit Care Med 183; 2011: A1044; Online Abstracts Issue

American Thoracic Society: Cell division abnormality contributes to inflammation in COPD; Pressemitteilung vom 15. Mai 2011. (