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Sterblichkeitsrisiko bei Bronchiektasen

Über die Sterblichkeit bei Bronchiektasen und besondere Risikofaktoren existieren bislang nur wenige Daten. Belgische Wissenschaftler haben daher den Langzeitverlauf von Nicht-CF-Bronchiektasen, denen keine Cystische Fibrose (CF) zugrunde liegt, beobachtet und ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Respiratory Medicine veröffentlicht.

Das höchste Risiko tragen Patienten mit Bronchiektasen, die gleichzeitig an einer COPD leiden. Außerdem steigt die Sterblichkeit mit zunehmendem Alter und abhängig von der Zahl betroffener Lungenabschnitte.

In ihrer Studie analysierten die Wissenschaftler die Daten von insgesamt 245 Teilnehmern, bei denen zwischen Juni 2006 und Oktober 2012 Nicht-CF-Bronchiektasen diagnostiziert wurden. Der Beobachtungszeitraum ging bis Ende des Jahres 2013. Neben der radiologischen Beurteilung der Bronchiektasen und weiterer Lungenerkrankungen wurden Daten zu Geschlecht, Alter, Raucherstatus, Lungenfunktion und Keimbesiedelung gesammelt.

Bei den Patienten, die über fünf Jahre beobachtet wurden, lag die Gesamtsterblichkeitsrate bei etwa 20 Prozent. Unter den Patienten, die gleichzeitig an COPD litten, betrug die Rate jedoch 55 Prozent. Auch bei älteren Patienten und einem ausgedehnten Befall der Lunge durch Bronchiektasen war die Sterblichkeitsrate erhöht. Die überwiegende Mehrheit der Todesfälle war auf ein Versagen der Lunge zurückzuführen.

Die Untersuchung zeigt, welche Risikofaktoren die Sterblichkeit von Nicht-CF-Bronchiektasen beeinflussen und bietet daher Ansatzpunkte, die Therapiekonzepte zu verbessern.


Quelle:    
Goeminne, P.C. et al.: Mortality in non-cystic fibrosis bronchiectasis: A prospective cohort analysis. In: Respiratory Medicine, 2014, 108(2): 287-296