Pulmonale Aspergillose: Einheitliche Definition für bessere Behandlung
Experti:innen des europäischen Netzwerkes CPAnet haben eine einheitliche Definition der Behandlungsergebnisse bei chronischer pulomaler Aspergillose (CPA) erarbeitet und diese in der Fachzeitschrift European Respiratory Journal veröffentlicht. Ziel der einheitlichen Definition ist es, die Therapie der durch einen Schimmelpilz ausgelösten Erkrankung zu verbessern.
Die chronisch pulmonale Aspergillose (CPA) ist eine seltene, aber gefürchtete Komplikation vieler Atemwegserkrankungen, die in der Regel bei Patient:innen auftritt, deren Immunsystem nicht oder nur leicht geschwächt ist. Die schwere Schimmelpilz-Infektion der Lunge ist nicht einfach zu erkennen, denn Symptome oder Anzeichen in Röntgenaufnahmen der Lunge überschneiden sich oft mit der zugrundeliegenden Lungenkrankheit. Hinzu kommt, dass viele Aspekte der chronisch pulmonalen Aspergillose noch unbekannt sind, sodass meist Mediziner:innen vieler verschiedener Fachrichtungen zusammenarbeiten müssen.
Versorgung der Patient:innen verbessern
Um dieser Herausforderung zu begegnen, wurde 2017 das Chronic Pulmonary Aspergillosis Network (CPAnet) gegründet. Einer der wichtigsten Schwerpunkte des Netzwerks war es, eine einheitliche Definition von Behandlungsergebnissen bei CPA zu erarbeiten. Denn nur, wenn weltweit die gleiche Definition verwendet wird, sind Studienergebnisse auch vergleichbar und nur dies kann zu einem besseren Verständnis der CPA-Behandlung und einer besseren Versorgung der Patient:innen führen.
„Von nun an sprechen wir dieselbe Sprache.“
Eine breite Einigkeit über die Definition von Behandlungsergebnissen bei CPA zu erreichen sei eine anspruchsvolle Aufgabe gewesen, betont der Vorsitzende des CPAnet. Doch trotz anhaltender COVID-19 Pandemie, die die gemeinsame Arbeit zusätzlich erschwerte, ist es den Expert:innen gelungen.
Die chronisch pulmonale Aspergillose sei Erkrankungen, die durch Mykobakterien ausgelöst werden (wie zum Beispiel Tuberkulose) oft ähnlich, betont die CAPnet-Gruppe. Für Tuberkuloseund auch für Infektionen durch nichttuberkulöse Mykobakterien hätten Fachgesellschaften kürzlich ebenfalls Definitionen für Behandlungsergebnisse erarbeitet. Mit den neuen Definition für chronische pulmonale Aspergillose der CPAnet-Gruppe spreche man nun endlich auch hier dieselbe Sprache, wenn es darum geht, wie Patient:innen auf die Therapie ansprechen.
Die Ergebnisse der CAPnet-Gruppe können Fachleute ab jetzt im European Respiratory Journal nachlesen.
Quellen:
- Forschungszentrum Bostel: Chronische pulmonale Aspergillose (CPA): Von nun an sprechen wir dieselbe Sprache. Pressemitteilung vom 16.03.2022
- Van Braeckel, E. et al.: Treatment outcome definitions in chronic pulmonary aspergillosis: a CPAnet consensus statement. In: Eur Respir J. 2022 Mar 2:2102950. doi: 10.1183/13993003.02950-2021. Epub ahead of print. PMID: 35236726.
