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Neuer Therapieansatz bei Lungenfibrose?

US-amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass microRNA den Vernarbungsprozess bei der Lungenfibrose aufhalten und sogar teilweise rückgängig machen kann. Bestätigen sich diese ersten Versuchsergebnisse, wäre dies eine revolutionäre Errungenschaft in der Therapie der schweren, unheilbaren Lungenerkrankung. Die Daten sind in der Fachzeitschrift EMBO Molecular Medicine veröffenlticht.

miR-29, ein Imitator von microRNA, wurde Mäusen mit Fibrosierung der Lunge über die Venen injiziert. In der Lunge angekommen, blockierte das Molekül den Fibrosierungsprozess. Nach einigen Tagen ließ sich sogar ein Rückgang des bereits fibrosierten Gewebes beobachten. microRNA sind kurze Nukleinsäuresequenzen, die eine wichtige Rolle in der spezifischen Genregulation spielen.

Ursprünglich wurde miR-29 als ein schützender Faktor bei der Fibrosierung von Herzgewebe entdeckt. Seine ebenfalls positive Wirkung auf die Lungenfibrose legt nahe, dass miR-29 ein entscheidender Regulator bei fibrosierenden Prozessen ist.

Die Studie wurde von Wissenschaftlern der Yale University gemeinsam mit niederländischen Forschern sowie einem Pharmaunternehmen durchgeführt. In einem nächsten Schritt soll nun die Evaluierung von miR-29 als Therapeutikum beim Menschen begonnen werden.

Quelle:
Reversing the effects of pulmonary fibrosis with a microRNA mimic, Pressemitteilung der Yale University, USA, vom 22.09.2014