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Neue Biomarker könnten die Diagnose erleichtern

Asthma-Patienten weisen erkrankungsspezifische Moleküle im Blut auf. Diese Entdeckung von US-Wissenschaftlern könnte die Entwicklung des ersten Bluttests zur Asthma-Diagnose und verbesserte Behandlungsoptionen ermöglichen. Die Studie, die bislang nur an einem kleinen Probandenkreis durchgeführt wurde, ist im Fachmagazin ‚Journal of Allergy and Clinical Immunology‘ veröffentlicht worden.

Bislang gibt es keine Tests zur sicheren Asthma-Diagnose. Erste Hinweise auf die Erkrankung erhalten Ärzte über die körperliche Untersuchung gefolgt von einer Lungenfunktionsprüfung. Sollten die Befunde in die entsprechende Richtung deuten, kann zusätzlich ein Allergietest durchgeführt werden.

In ihrer Untersuchung analysierten die Forscher um Studienleiter Faoud T. Ishmael von der Pennsylvania State University sogenannte microRNAs (miRNAs), kleine Moleküle, die an der Regulation der Genexpression, also der Umsetzung der genetischen Information, beteiligt sind. Dafür wurde das Blut von 79 Studienteilnehmern auf 30 miRNAs untersucht, die bei Allergien und Asthma wichtig sind. Die Probanden wurden in drei Gruppen eingeteilt, die entweder Asthma, kein Asthma aber nasale Allergien, oder keines von beidem hatten.

Die drei Gruppen wiesen unterschiedliche Expressionsmuster auf, auf Basis derer sie mit mehr als 90-prozentiger Genauigkeit vorhersagen konnten, ob eine Person Asthma hatte oder nicht: Eine Untergruppe dieser miRNAs kam in entsprechend hohen Konzentrationen nur bei Asthma-Patienten vor und erwies sich somit als für die Erkrankung spezifisch. Außerdem konnten die Forscher unter den Asthma-Patienten zwei Gruppen mit verschiedenen miRNA-Expressionen ausmachen: Sie hatten eine jeweils unterschiedliche Anzahl von eosinophilen Immunzellen im Körper, die eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen spielen, wo sie unter anderem Entzündungsbotenstoffe produzieren. Laut den Forschern haben eosinophile Immunzellen möglicherweise Einfluss darauf, wie gut Patienten auf Behandlungsansätze ansprechen.

Die Arbeitsgruppe plant nun, die Funktionen der Asthma-miRNAs genauer zu untersuchen und ihre Studienergebnisse mit Hilfe eines größeren Probandenkreises zu überprüfen. In einigen Jahren könnte es laut den Forschern dann möglich sein, mithilfe eines einzigen Bluttropfens und innerhalb kurzer Zeit festzustellen, ob Patienten an Asthma leiden.

Quellen:

Panganiban, R. P. et al.: Circulating microRNAs as biomarkers in patients with allergic rhinitis and asthma. In: Journal of Allergy and Clinical Immunology, 2016; DOI: 10.1016/j.jaci.2016.01.029

ScienceDaily: New asthma biomarkers could ease detection. Artikel vom 13. April 2016