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Jüngere Patienten leiden am stärksten

Je früher COPD diagnostiziert wird, desto eher können Maßnahmen greifen, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Dies ist wichtig, denn jüngere COPD-Patienten erfahren die Minderung ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität im Vergleich zu Menschen ohne COPD am stärksten. Dafür ist vor allem die eingeschränkte Lungenfunktion verantwortlich, aber auch Begleiterkrankungen tragen dazu bei. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Rahmen der COSYCONET-Kohorte unter Federführung von Wissenschaftlern des Helmholtz Zentrums München.

In einer groß angelegten Studie werteten die Wissenschaftler die Daten von 2275 COPD-Patienten aller Schweregrade und weiteren 4505 lungengesunden Kontrollpersonen im Alter ab 40 Jahren aus. Dafür legten sie einen Fragebogen zugrunde, mit dem sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität standardisiert erfassen lässt. Dieser EQ-5D-Fragebogen beschreibt fünf Dimensionen von Lebensqualität, Bewegung, Fähigkeit, sich selbst zu versorgen, alltägliche Tätigkeiten, Schmerzen sowie Angst und Niedergeschlagenheit. Jeder Dimension wird eine von drei Antwortmöglichkeiten zugeordnet, sie reichen von „keine Probleme“ bis „extreme Probleme“.

COPD-Patienten beschreiben demnach im Vergleich zu Lungengesunden generell größere Einschränkungen in der Lebensqualität, die sich mit zunehmendem Schweregrad der Erkrankung noch weiter vergrößern. Diese Ergebnisse bestätigen frühere Studien zur Lebensqualität von COPD-Patienten. Die Lebensqualitätsunterschiede zwischen den COPD-Patienten und den Lungengesunden waren bei jüngeren Patienten im Alter von 40 bis 55 Jahren deutlicher ausgeprägt. 

Zudem untersuchten die Wissenschaftler die zusätzliche Wirkung von Begleiterkrankungen auf die Lebensqualität der COPD-Patienten – unabhängig von ihrer COPD-Erkrankung. Dazu lagen bislang nur wenige Ergebnisse vor. Sie konnten zeigen, dass Begleiterkrankungen wie Diabetes, Herzinfarkt oder Arthritis zusätzliche negative Auswirkungen auf die Lebensqualität haben – sowohl bei COPD-Patienten als auch in der Kontrollgruppe der Lungengesunden. Bei COPD-Patienten ließen sich die selbst empfundenen Einschränkungen aber hauptsächlich auf die COPD-Erkrankung und weniger auf die Wirkung von Begleiterkrankungen zurückführen.
 

Die Wissenschaftler folgern aus ihren Ergebnissen, dass eine COPD-Erkrankung besonders bei früh erkrankten Patienten die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt. Diese sollten demnach eine Hauptzielgruppe für frühzeitige und spezifische Behandlungsansätze sein.

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