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Haustierhaltung als Schutz vor Allergien?

Die meisten Wissenschaftler waren sich bislang einig, dass Katzen- und Hundehaltung zuhause das Allergierisiko bei Kindern erhöhen – eine amerikanische Studie sieht das anders.

 

Haustiere wie Katzen und Hunde erhöhen der bisherigen Lehrmeinung zu Folge das Risiko, an Allergien zu erkranken. Einige Studien, darunter eine neue amerikanische Studie stellen dies seit einiger Zeit in Frage.

Amerikanische Wissenschaftler, die 671 Neugeborene bis zur Volljährigkeit begleiteten, kamen zu dem Ergebnis, dass Haustierhaltung während des ersten Lebensjahrs eine schützende Wirkung gegen Asthma und Allergien haben kann. Die Resultate deuten dabei auf einen Zusammenhang mit Geschlecht und  Art der Geburt hin: So kann der Studie zufolge Hundehaltung zwar Jungen, nicht aber Mädchen vor einer Allergien schützen, außer die Mädchen wurden per Kaiserschnitt geboren. Katzenhaltung während des ersten Lebensjahrs hat für beide Geschlechter einen gleich schützenden Effekt.

Die Ursache für diese Zusammenhänge ist unklar. Eine Vermutung ist, dass per Kaiserschnitt geborene Säuglinge den Großteil ihres körpereigenen Bakterienspektrums aus ihrer Umgebung aufnehmen, da sie nicht mit Mikroorganismen des mütterlichen Geburtskanals in Kontakt kommen. Dadurch wird ihr Immunsystem eventuell anders stimuliert als bei natürlich geborenen Kindern.

Insgesamt zeichnet sich in der Studie ab, dass Haustiere die Entwicklung von Allergien nur während des ersten Lebensjahrs beeinflussen.  Die Wissenschaftler wollen nun genauer untersuchen, welche Phasen in diesem Zeitraum besonders entscheidend sind.

Quelle:
Wegienka, C. et al. (2011): Lifetime dog and cat exposure and dog- and cat-specific sensitization at age 18 years, Clinical & Experimental Allergy, 41, 979–986