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Geringe Bakterienvielfalt könnte das Asthmarisiko erhöhen

Eine geringe Anzahl verschiedener Darmbakterien bei Säuglingen könnte das Risiko für Asthma erhöhen. Darauf deuten die Ergebnisse einer mehrjährigen Studie von Wissenschaftlern der Linköping Universität in Schweden hin.

Dabei konnten die Forscher auf frühere Untersuchungen der Stuhlproben von 47 Kindern aufbauen: Ein vermindertes Bakterienvorkommen im Darm erhöht demnach das Risiko für allergische Ekzeme im Kleinkindalter. Nachdem die teilnehmenden Kinder ihren siebten Geburtstag erreichten, wurden erneut Stuhlproben entnommen und untersucht. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten 17 Prozent der Kinder chronisches Asthma, 28 Prozent hatten Heuschnupfen, 26 Prozent Ekzeme und 34 Prozent reagierten positiv auf einen Allergietest (Prick Test). In der Nachfolgeuntersuchung der Studienteilnehmer zeigte sich ein Zusammenhang zwischen einer geringen Bakterienvielfalt im Darm eine Woche und einen Monat nach der Geburt und der Entwicklung von Asthma, so die Ergebnisse, die jetzt in der Fachzeitschrift Clinical & Experimental Allergy veröffentlicht wurden.

Laut Aussage der Wissenschaftler scheint eine hohe Vielfalt an Darmmikroben in den ersten Lebensmonaten einen entscheidenden Einfluss auf die Reifung des Immunsystems zu haben. Sie vermuten daher, dass das Immunsystem durch eine große Anzahl unterschiedlicher Mikroorganismen „trainiert“ werden muss, um effektiv funktionieren zu können. Fehlen diese Reize, könnte es zu einer Überreaktion gegen eigentlich harmlose Allergene kommen.

Quelle:
Abrahamsson, T. R. et al.: Low gut microbiota diversity in early infancy precedes asthma at school age
. Clinical & Experimental Allergy, 2013; DOI: 10.1111/cea.12253