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„E-Zigaretten sind Einstiegsdrogen und helfen nur bedingt beim Rauchstopp“

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) weist darauf hin, dass E-Zigaretten, Shishas und Tabakerhitzer junge Menschen nikotinabhängig machen und den Weg zum Rauchen ebnen können. Auch zur Rauchentwöhnung sei das Inhalieren von E-Zigaretten, Wasserpfeifen und Tabakerhitzern nur bedingt geeignet. Über mögliche gesundheitliche Folgen des E-Zigarettenrauchs wird die DGP auf ihrem Jahreskongress 2018 in Dresden weiter informieren.

Nach Angaben der Experten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) rauchten 2016 in Deutschland etwa eine Million Menschen regelmäßig E-Zigaretten. Wie sich die elektronischen Zigaretten, Wasserpfeifen und Tabakerhitzer langfristig auf die Gesundheit auswirken, lasse sich anhand der aktuellen Studienlage noch nicht beurteilen, sagen die Experten. Und sie geben zu bedenken, dass es auch bei den konventionellen Zigaretten gut 30 Jahre gedauert habe, bis wissenschaftlich erwiesen war, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht.

„Substanzen im Dampf könnten der Lunge langfristig schaden“

E-Zigaretten würden zwar keine Verbrennungsprodukte enthalten. In den Aerosolen, die beim Inhalieren entstehen, finden sich jedoch entzündungsfördernde, reizende und krebserregende Substanzen. Sie können die Lunge langfristig schädigen. Eine amerikanische Studie habe beispielsweise gezeigt, dass Jugendliche, die regelmäßig dampfen, doppelt so häufig an Bronchitis erkranken wie ihre nichtrauchenden Altersgenossen. Außerdem sei das Nikotin, welches in den meisten E-Zigaretten enthalten ist, möglicherweise selbst schon krebserregend. Weitere Untersuchungen deuten darauf hin, dass E-Zigaretten den Einstieg in den konventionellen Tabakkonsum ebnen können. In ihrem Positionspapier aus dem Jahr 2015 forderte die DGP deshalb, dass elektronische Zigaretten und Wasserpfeifen den gleichen gesetzlichen Regularien unterliegen sollten wie Tabakprodukte.

Mit dem Rauchen aufhören – helfen E-Zigaretten?

Aus wissenschaftlicher Sicht sei nicht belegt, ob E-Zigaretten Menschen helfen können, die mit dem Rauchen aufhören wollen. Eine aktuelle Metaanalyse habe keine aussagekräftigen Hinweise dafür gefunden. Trotzdem werden Tabakerhitzer (Heat Sticks) und elektronische Zigaretten von der Industrie als Ersatzprodukte für Raucher beworben. Das sieht die DGP kritisch: Heat Sticks könnten den Rauchstopp sogar erschweren, so die Experten, weil so das Ritual des Rauchens aufrechterhalten wird. Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, oder es sich aus gesundheitlichen Gründen abgewöhnen muss, solle dafür vorrangig professionelle Entwöhnungsprogramme, Medikamente und Nikotinersatzprodukte nutzen.

Quelle:

Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin: Einstiegsdroge E-Zigarette: Dampfen macht abhängig, krank und hilft nicht eindeutig bei der Rauchentwöhnung. Pressemeldung vom 8. Februar 2018.

Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin:Positionspapier zur elektronischen Zigarette (E-Zigarette), In: Pneumologie 2015; 69: 131 – 134