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Der Pollenflug in Bayern in Echtzeit

Welche und wie viele Pollen fliegen gerade in Bayern? Informationen dazu kann man seit kurzem über das elektronische Polleninformationsnetzwerk ePIN abrufen. Das Online-Tool informiert standortspezifisch und beinahe in Echtzeit über die aktuelle Pollenbelastung. Menschen mit Heuschnupfen oder allergischem Asthma können so wichtige Vorsorgemaßnahmen ergreifen und ihre Medikamente zielgenau einnehmen.

Möglich wird die zielgerichtete Pollenüberwachung durch ein Netz aus acht elektronischen Pollenmonitoren, die im Lauf des letzten Jahres an verschiedenen bayerischen Standorten errichtet wurden.  Alle drei Stunden werden die Daten aktualisiert und auf der Webseite des elektronischen Polleninformationsnetzwerks ePIN www.pollenflug.bayern.de veröffentlicht. So kann sich von nun an Jeder regional und pollenspezifisch über die aktuelle Pollenbelastung in Bayern informieren.

Bereits Anfang April 2018 wurde die erste Pollenmessstation in Garmisch-Partenkirchen für einen Testbetrieb errichtet. Sechs weitere Standorte in Altötting, Marktheidenfeld, Viechtach, Mindelheim, Feucht und Hof folgten. Die letzte Messstation in München befindet sich momentan noch im Aufbau – vorrübergehend wird daher noch die wissenschaftliche Station der Technischen Universität München am Biederstein genutzt. Die Idee zum elektronischen Polleninformationsnetzwerk und die Auswahl der acht 'ePIN'-Standorte basiert auf einer umfangreichen mehrjährigen Machbarkeitsstudie des Zentrums für Allergie und Umwelt der Technischen Universität und des Helmholtz Zentrums München (ZAUM) in Zusammenarbeit mit internationalen Experten. Die Standorte wurden so gewählt, dass der Pollenflug in Bayern möglichst gut abgebildet wird.

Auch die Forschung profitiert

Neben den ePIN-Messstationen werden im Auftrag des bayerischen Umweltministeriums noch vier weitere manuelle Pollenfallen in Bamberg, Münnerstadt (Landkreis Bad Kissingen), Oberjoch und auf der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus auf der Zugspitze betrieben. Sie sollen dabei helfen das Klima weiter zu erforschen und auch der Entdeckung neuer, möglicherweise gesundheitlich relevanter Pollenarten und -veränderungen dienen.

Die Daten von ePIN stehen zusätzlich auch Wetterdiensten und der Wissenschaft in Echtzeit zur Verfügung und sollen so eine verbesserte Datengrundlage für die allergie- und gesundheitsbezogene Klimaforschung liefern.

Das elektronische Polleninformationsnetzwerk wurde im Auftrag des bayerischen Gesundheitsministeriums durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) aufgebaut und wird vom LGL weiter betrieben.

Quellen:

Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege: Huml hat das weltweit erste elektronische Polleninformationsnetzwerk gestartet – Bayerns Gesundheitsministerin: Moderne und verbesserte Messungen sollen Allergikern helfen – Pollenflug in Bayern ab jetzt online abrufbar. Pressemitteilung vom 22.5.2019 

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: „Elektronisches Polleninformationsnetzwerk Bayern (ePIN)“