Zum Hauptinhalt springen

COVID-19-Impfung bringt Herdenschutz innerhalb der Familie

Menschen, die sich nicht gegen COVID-19 impfen lassen können, profitieren deutlich, wenn ihre Haushaltsangehörigen immun sind – durch eine überstandene Infektion oder die COVID-19-Impfung. Das zeigt eine Studie aus Schweden, die in „JAMA Internal Medicine“ veröffentlicht wurde.

Für die Studie nutzte das Forschungsteam Gesundheitsdaten aus landesweiten Registern. Die Forschenden berücksichtigten für ihre Auswertung alle Personen die bis Mai 2021 entweder durch eine frühere COVID-19-Infektion oder durch eine COVID-19-Vollimpfung Immunität erworben hatten. Anhand der Daten erhielten sie auch Informationen zur Haushaltsgröße und Mitbewohner:innen, die nicht gegen das Coronavirus geimpft oder genesen waren. Auf diese Weise war es dem Wissenschaftsteam möglich, mehr über den Zusammenhang zwischen dem Risiko einer COVID-19-Infektion bei nicht immunen Personen und der Anzahl ihrer Familienmitglieder mit bekannter Immunität herauszufinden.

Infektionsrisiko um bis zu 97 Prozent gesenkt

Insgesamt wurden 814.806 Familien in die Analyse einbezogen. Jede Familie umfasste zwei bis fünf Mitglieder. Während der Nachbeobachtungszeit erkrankten 5,7 Prozent aller nicht immunen Familienmitglieder an COVID-19. Dabei zeigte sich, dass das Risiko der nicht-immunen Personen, sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu infizieren, sank, je mehr geimpfte oder genesene Haushaltmitglieder es gab.

Bei einem genesenen oder geimpften Haushaltsmitglied sank das Infektionsrisiko um rund die Hälfte (45 bis 61 Prozent). Bei zwei beziehungsweise drei immunisierten Mitbewohner:innen reduzierte sich das Risiko bereits um 75 bis 86 Prozent beziehungsweise 91 bis 94 Prozent. Waren vier Haushaltsmitglieder geimpft oder genesen, verringerte sich das Infektionsrisiko für nicht-immunisierte Personen sogar um 97 Prozent. Auch für das Risiko schwerer COVID-19-Erkrankungen bestätigten sich dieser Ergebnisse.

Was folgern die Autorinnen und Autoren nun daraus? Die COVID-19-Impfung hilft maßgeblich, eine Übertragung des Coronavirus innerhalb der Familien zu reduzieren.  Damit wirkt sich die Impfung wahrscheinlich auch positiv auf die Herdenimmunität und die Pandemiebekämpfung aus. Gerade für Personen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht gegen COVID-19 impfen lassen können, ist der Herdenschutz innerhalb der Familie von großer Bedeutung.   

Quelle:

  • Nordström, P. et al.: Association Between Risk of COVID-19 Infection in Nonimmune Individuals and COVID-19 Immunity in Their Family Members. In: JAMA Internal Medicine, online publiziert am 11. Oktober 2021, doi:10.1001/jamainternmed.2021.5814