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COPD-Patienten profitieren von aktiven Angehörigen

Familie und Freunde tragen entscheidend dazu bei, Menschen mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zu mehr körperlicher Aktivität zu motivieren. Je aktiver die Angehörigen oder Partner sind, die mit dem Patienten zusammen leben, desto aktiver sind auch die Betroffenen selbst. Zu diesem Schluss kommen niederländische Forscher in ihrer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift ‚Chest‘ veröffentlicht wurde.

Ausgangspunkt einer COPD ist stets eine chronische Entzündung der Atemwege, die sich infolge der Entzündungsprozesse und Reparaturmechanismen dann immer mehr verengen. Dies äußert sich besonders in Symptomen wie Atemnot, Husten und Auswurf. Aufgrund dieser Beschwerden sind Betroffene oft schnell erschöpft und deshalb auch weniger körperlich aktiv als gesunde Menschen. Um eine möglichst hohe Lebensqualität zu erhalten und Komplikationen oder Begleiterkrankungen vorzubeugen, ist Bewegung jedoch auch für Menschen mit COPD besonders wichtig und oft ein zentraler Therapieansatz. Trotzdem scheint es für die Patienten schwer zu sein, nur durch pneumologische Rehabilitationsprogramme oder durch die Nutzung eines Schrittzählers mehr körperliche Aktivität in ihren Alltag einzubauen.

Ein niederländisches Forscherteam hat nun untersucht, ob Angehörige oder Partner, die mit COPD Patienten zusammenleben, die Betroffenen durch ihre eigene Aktivität zu mehr Bewegung motivieren können. An der Studie nahmen 125 Paare teil. Die alltägliche Aktivität der Probanden wurde mit Hilfe eines Aktivitäts-Trackers aufgezeichnet, den alle Teilnehmer für mindestens fünf Tage am Oberschenkel trugen. Gemessen wurde, wie viel Zeit die Teilnehmer am Tag sitzend verbrachten, beziehungsweise leicht oder mittel bis schwer körperlich aktiv waren.

Die Auswertung der Daten ergab, dass Menschen mit COPD mehr Zeit im Sitzen verbrachten und sich weniger bewegten als Ihre Angehörigen oder Partner. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass die Probanden mit COPD öfter mittel bis schwer körperlich aktiv waren, wenn sie mit einem aktiven Partner zusammenlebten. Bei diesen Patienten war es auch wahrscheinlicher, dass sie generell körperlich aktiv sind, als bei COPD-Patienten, deren Partner sich weniger körperlich betätigte. Selbst nachdem die Wissenschaftler Einflüsse wie Alter, Body-Mass-Index oder die Beeinträchtigung der Lungenfunktion ausschlossen, bestätigten sich diese Ergebnisse.

Familienmitglieder, Partner und Freunde, die den Patienten nahestehen, können also einen starken Einfluss auf Menschen mit COPD haben, so die Forscher. Sie können dabei helfen, die Patienten zu mehr Bewegung zu aktivieren, was wiederum den Verlauf der Krankheit positiv beeinflusst und letztendlich die Lebensqualität der Betroffenen erhöht.

Quellen:

European Lung Foundation: Loved ones might be key in helping COPD patients be more active. (Letzter Abruf: 22.2.2017)

 

Mesquite R. et al.: Activity levels and exercise motivation in COPD patients and their resident loved ones.In: Chest, 2017. Online publiziert am 10. Januar 2017.