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Antazida bei Reflux-Beschwerden ohne Nutzen

Antazida haben bei Lungenfibrose-Patienten keinen positiven Einfluss auf das Fortschreiten ihrer Erkrankung. Vielmehr könnte das Reflux-Mittel im fortgeschrittenen Krankheitsstadium sogar das Infektionsrisiko erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Lungenforschung in einer Studie mit über 600 IPF-Patienten.

Die Refluxerkrankung mit Sodbrennen und Aufstoßen ist ein möglicher Risikofaktor für die Entstehung und das Fortschreiten der idiopathischen Lungenfibrose. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Lungenforschung wollten wissen, welchen Einfluss eine Behandlung der Refluxkrankheit mit Antazida auf den Krankheitsfortschritt bei IPF-Patienten hat. Antazida werden eingenommen, um die sauren Magensäfte in der Speiseröhre und im Magen zu neutralisieren. Dafür untersuchten die Wissenschaftler die Daten von 624 Lungenfibrosepatienten aus drei Studien, 291 von ihnen erhielten Anazida. Als Bewertungskriterien wurden die Entwicklung der FVC-Werte, der 6-Minuten-Gehtest und die Überlebensrate während des einjährigen Studienzeitraums herangezogen.

Im Ergebnis ließen sich keine signifikanten Unterschiede in der Krankheitsentwicklung zwischen den mit Antazida behandelten Patienten und der Vergleichsgruppe nachweisen. Dagegen traten bei den mit Antazida behandelten Studienteilnehmern mit fortgeschrittener IPF mehr Infektionen und Lungenentzündungen auf als bei den unbehandelten.


Quelle:
Kreuter, M. et al.: Antacid therapy and disease outcomes in idiopathiv pulmonary fibrosis: a pooled analysis. In: The Lancet Respiratory Medicine. online publiziert am 31. März 2016