Zum Hauptinhalt springen

Ansätze zur Behandlung von Sarkoidose

In einer Übersichtsarbeit in der Fachzeitschrift „Journal of Clinical Medicine“ haben Forschende die neuesten Erkenntnisse und das aktuelle Wissen über die Behandlung von Sarkoidose zusammengefasst. Außerdem machen sie Vorschläge, wie Patientinnen und Patienten bestmöglich medizinisch betreut werden sollten.

Sarkoidose (Morbus Boeck) ist eine seltene entzündliche Systemerkrankung, bei der sich im Gewebe knotenartige, gutartige Strukturen, sogenannte Granulome, bilden. Je nach Ort und Häufigkeit können diese Knötchen die reguläre Gewebefunktion beeinträchtigen. Grundsätzlich können alle Organe des Körpers betroffen sein, am häufigsten, in etwa 90 Prozent der Fälle, ist allerdings die Lunge beteiligt.

In der aktuellen Übersichtsarbeit schlagen die Autorinnen und Autoren ein spezielles Modell vor, um Menschen mit Sarkoidose umfassend medizinisch zu versorgen und ihre Lebensqualität bestmöglich zu verbessern. Es beinhaltet fünf zentrale Punkte, die zu Beginn aber auch im weiteren Verlauf der medizinischen Betreuung beachtet werden sollten:

  • Beurteilung der Symptome: Welche Organe sind betroffen? Wie stark fallen Symptome aus? Durch welche weiteren Faktoren kann die Lebensqualität gegebenenfalls eingeschränkt sein?
  • Begleitung der Patientinnen und Patienten durch Unterstützung und Aufklärung
  • Behandlung von Beschwerden, wie zum Beispiel Atemnot und Behandlung von Begleiterkrankungen
  • Krankheitsspezifische Behandlung der Sarkoidose mit Medikamenten: Derzeit besteht die Sarkoidose-Therapie in erster Linie aus einer Behandlung mit Cortison oder Immunsuppressiva, um die Entzündung und Granulombildung zu hemmen.
  • Einbeziehen von weiteren Spezialistinnen und Spezialisten aus anderen Bereichen der Medizin, wie zum Beispiel Herzspezialisten: Lungenfachärztinnen und -ärzte spielen zwar eine große Rolle, da Sarkoidose meist die Lunge trifft. Da aber auch viele andere Organe beteiligt sein können und die Symptome breit gefächert sind, sollten Patientinnen und Patienten durch ein multidisziplinäres Team betreut werden, so der Vorschlag der Studien-Autorinnen und Autoren.

Weiterhin mehr Forschung erforderlich

Zusätzlich zu den Medikamenten sollten Menschen mit Sarkoidose auch durch weitere Maßnahmen unterstützt werden, die helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern, so zum Beispiel durch psychologische Unterstützung. Die Autorinnen und Autoren weisen auch darauf hin, dass die Wünsche der Betroffenen bei allen Behandlungsentscheidungen der wichtigste Faktor sein sollten.

Abschließend betonen sie nochmals, dass noch immer mehr Forschung sowohl zu Medikamenten als auch zu anderen therapeutischen Maßnahmen nötig ist, um mehr Möglichkeiten für die Sarkoidose-Behandlung zu schaffen.

Quellen:

Moor, C. C. et al.: Comprehensive Care for Patients with Sarcoidosis. In: Journal of Clinical Medicine, 2020, 9(2), 390 European Lung Foundation: Review Summarises Best Approaches To Sarcoidosis Management. Meldung vom 10.12.2020